Meister Servette darf weiter vom Final träumen
Der Schweizer Eishockey-Meister Genf-Servette darf weiter vom Final der Champions Hockey League träumen. Das Halbfinal-Hinspiel gegen Lukko Rauma aus Finnland endet 2:2.
Das Wichtigste in Kürze
- Servette kommt im Hinspiel des CHL-Halbfinals nicht über ein Remis hinaus.
- Gegen die Finnen von Lukko Rauma holte der Schweizer Meister ein 2:2.
- Die Chancen für einen Einzug in den Final bleiben intakt.
Allen Vorschusslorbeeren wurde Servette im Hinspiel nicht gerecht. Jussi Olkinuora, Genfs neuer Star-Goalie, hatte vor dem Spiel gesagt, dass bei Servette mit Valtteri Filppula, Teemu Hartikainen, Julius Honka, Sakari Manninen und Sami Vatanen die besseren Finnen spielten als bei Lukko Rauma. Dafür aber bekam Olkinuora indes viel mehr zu tun, als ihm lieb sein konnte.
Aber Jussi Olkinuora erwies sich erneut als der sichere Rückhalt – wie immer, seit der Genève-Servette Hockey Club den Weltmeister und Olympiasieger am 10. Dezember unter Vertrag genommen hat. Mit Olkinuora vor dem Tor erreichte Servette in Växjö die Halbfinals in der Champions League, gewann sechs von sieben Spielen in der National League und stiess nach zwei Monaten wieder auf einen Playoff-Platz vor.
Zum Sieg über Lukko Rauma reichte es im Hinspiel aber nicht. Nach 29 Minuten stand die Partie 2:2. Die Goals vom 1:0 zum 2:2 fielen innerhalb von viereinhalb Minuten. Danach beruhigte sich das Geschehen zwar nicht, weitere Goals fielen in den letzten 31 Minuten aber keine mehr.
Welchen Wert hat das 2:2 für Servette?
Die grosse Frage nach dem Hinspiel lautet: Was ist von diesem Ergebnis zu halten? Welchen Wert hat es für Servette? Genfs Trainer Jan Cadieux hatte versprochen, dass der GSHC die Spiele gegen Rauma angehen will wie ein siebtes Spiel im Playoff. Die ersten 27 Minuten der Partie genügten diesen Ansprüchen nur knapp. Die Servettiens kamen bis zu diesem Zeitpunkt bloss zu sieben Torschüssen und lagen nach zwei Gegentoren innerhalb von 125 Sekunden 1:2 hinten.
Viel besser war aus Genfer Optik das, was folgte. Servette reagierte umgehend – und vehement. 143 Sekunden nach dem zweiten finnischen Goal stand die Partie bereits wieder unentschieden. Giancarlo Chanton, der 21-jährige Nachwuchsstürmer, traf nach über 90 Spielen für Servette erstmals für die Grenats. Zuvor hatte Chanton nur in der Swiss League für Langenthal und La Chaux-de-Fonds je ein Tor erzielt.
Servette drückte nachher weiter. Vincent Praplan traf in der 38. Minute den Innenpfosten. Im Schlussabschnitt, während der einzigen Powerplay-Chance, schnürte Servette den Gegner zwei Minuten lang ein. Aber Raumas Goalie Daniel Lebedeff, der schon im Herbst beim 3:2 in der Qualifikation gegen Servette mit 39 Paraden geglänzt hatte, rettete Lukko Rauma die günstige Ausgangslage über die Zeit.
Aber auch Servette bieten sich im Rückspiel in Rauma nächste Woche noch alle Möglichkeiten. Die Genfer müssen sich auswärts im Vergleich zu den bisherigen Auftritten im Europacup indes steigern. Gegen Innsbruck (2:5 nach einer 2:0-Führung), Lukko Rauma (2:3), EHC München (2:3) und die Växjö Lakers resultierten auswärts Niederlagen. Immerhin: Anders als die bisherigen Schweizer Halbfinalisten (Davos, Freiburg, Zug) befindet sich Servette nach dem Hinspiel noch nicht in Rücklage.