NHL: Florida Panthers gewinnen erstmals den Stanley Cup
Nachdem sie einen 3:0-Vorsprung verspielt haben, können die Florida Panthers am Ende doch jubeln. Die NHL hat damit einen neuen Sieger.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Florida Panthers gewinnen das siebte Finalspiel gegen die Edmonton Oilers 2:1.
- Damit holt sich die Franchise aus Florida erstmals den Stanley Cup.
- Als bester Spieler der Playoffs wird Edmontons Connor McDavid ausgezeichnet.
Doch keine Krise! Die Florida Panthers gewinnen zum ersten Mal den Stanley Cup – nachdem sie die Spiele 4 bis 6 alle verloren haben. In Spiel 7 gegen die Edmonton Oilers setzt sich Florida 2:1 durch.
Carter Verhaege erzielt das 1:0 und bereitet das 2:1 vor. Sam Reinhart gelingt das letztlich entscheidende 2:1 in der 35. Minute. Und der russische Goalie Sergej Bobrowski verhindert im Schlussabschnitt mit neun Paraden einen neuerlichen Umschwung.
Triumph ein Jahr nach Final-Pleite
Damit geht der Stanley Cup erstmals in die Region Miami und bleibt in südlichen Gefilden. Ein Jahr nach dem Triumph der in Paradise in Nevada beheimateten Vegas Golden Knights ist die rund 20 Kilogramm schwere und 90 Zentimeter hohe Trophäe weiter gezogen in die fürs Eishockey atypische Richtung, in die südlichste Basis aller NHL-Franchisen überhaupt.
Mit den Panthers ist auch die zweite Equipe aus Florida ganz oben in der weltbesten Liga angekommen. Vor vier und drei Jahren hatten die Tampa Bay Lightning ihre Stanley-Cup-Siege 2 und 3 errungen.
Für die Panthers klappte es mit dem grossen Wurf im dritten Anlauf, nachdem es bei den ersten zwei Final-Teilnahmen klare Niederlagen abgesetzt hatte.
Vor 28 Jahren, in ihrer erst dritten Saison nach der Aufnahme in die NHL, musste sich das Team aus dem rund 50 Kilometer nördlich von Miami gelegenen Sunrise den Colorado Avalanche mit 1:4 beugen. Vor zwölf Monaten unterlag sie den Vegas Golden Knights sogar 0:4.
3:0-Vorsprung weg – und dennoch gewonnen
Die Regular Season hatten die Panthers als fünftbestes Team abgeschlossen. In den Playoffs lief die Equipe des kanadischen Trainers Paul Maurice indes zur Höchstform auf. In den drei Serien vor dem Final liefen sie nie ernsthaft Gefahr zu scheitern. Nach Siegen lagen sie nur zweimal in Rückstand; im Viertelfinal gegen die Boston Bruins verloren sie die erste Partie, im Halbfinal gegen die New York Rangers stand es nach drei Partien 1:2 zu ihren Ungunsten.
In der Final-Serie gegen die Oilers legten die Panthers die Basis zum ersten Stanley-Cup-Triumph mit zwei klaren Heimsiegen, den Vorsprung bauten sie mit einem 4:3 beim ersten Gastspiel in Edmonton aus. Die drei folgenden Partien gingen zwar verloren, doch die Panthers vermochten zu reagieren.
Die Toronto Maple Leafs bleiben so weiter das einzige Team, das es nach 0:3 Siegen im Playoff-Final geschafft hat, doch noch Meister zu werden. Den «Ahornblättern» war dies vor 82 Jahren gelungen.
Oilers warten in der NHL weiter
Die Oilers mussten sich bei ihrer achten Final-Teilnahme zum dritten Mal geschlagen geben. Der letzte Stanley-Cup-Sieg liegt mittlerweile 34 Jahre zurück. Die ersten vier Trophäen hatte die Mannschaft aus der Hauptstadt der Provinz Alberta in den Achtzigerjahren geholt, in der Ära des «Great One» Wayne Gretzky.
Eine Trophäe ging im Freudentaumel letztlich doch noch an die Oilers. Connor McDavid, der Playoff-Topskorer (mit 8 Toren und 34 Assists), erhielt die Conn Smythe Trophy für den wertvollsten Spieler (MVP) der Playoffs – obwohl McDavid im siebenten Spiel wirkungslos blieb.
Er holte den MVP-Titel als erst sechster Spieler des Verliererteams. Letztmals gelang dies vor 21 Jahren Torhüter Jean-Sebastien Giguere von den Anaheim Mighty Ducks, die 2003 den Final in sieben Spielen gegen die New Jersey Devils verloren.