SCB: Deshalb haben die Berner die Playoffs schlicht nicht verdient
Das Wichtigste in Kürze
- Seit gestern Abend ist klar, die Playoffs finden ohne den amtierenden Meister SCB statt.
- Ein Kommentar zur verkorksten Saison und dem verdienten Gang in die Platzierungsrunde.
Die Hoffnungen der SCB-Fans sich wie schon 2016 «häb-chläb» über den Strich zu retten und Meister zu werden, sind zerschlagen.
Der Gang in die Platzierungsrunde ist auf den ersten Blick überraschend, auf den zweiten aber logisch. Schaut man sich den Saisonverlauf der Berner an, gehört der SCB folgerichtig nicht zu den besten acht Teams.
Fribourg (zwölf Siege in 20 Spielen) und Lugano (elf Siege in 18 Spielen) können 2020 und damit im Playoff-Schlussspurt zulegen. Der SCB hingegen schippert im Wellen-Rhythmus durch die Saison. Siege und Niederlagen wechseln sich ab, es gelingt nie, eine Siegesserie zu lancieren.
Auch der Trainerwechsel zehn Quali-Runden vor Schluss verfehlt seine Wirkung. Hans Kossmann kann den Punkteschnitt zwar von 1,3 auf 1,5 Punkte pro Spiel steigern. Die benötigte Konstanz erhält die Mannschaft aber auch unter dem Jalonen-Nachfolger nicht.
Kritik müssen sich aber auch die Spieler gefallen lassen. So bleiben Teamstützen der Meister-Jahre wie Eric Blum oder Thomas Rüfenacht oft unter ihren Möglichkeiten. Dazu wird Nordamerika-Rückkehrer Vincent Praplan seinen Vorschusslorbeeren nicht gerecht.
Hat der SCB den Gang in die Platzierungsrunde verdient?
Bis auf Topskorer Mark Arcobello wissen auch die Ausländer Andrew Ebbett, Jan Mursak und Andrew MacDonald nicht restlos zu überzeugen. Vom finnischen Verteidiger Miika Koivisto trennten sich die Berner gar schon im November.
Weiter sorgt das Goalie-Chaos bei den Spielern lange für Verunsicherung. Erst im Dezember, und wohl zu spät, kann dieses mit der Verpflichtung von Tomi Karhunen gelöst werden.
Obwohl der SCB eine Saison zum Vergessen erlebt, ist noch lange nicht Zeit zum Trübsal blasen. Statt Meisterkampf heisst es bei den Mutzen jetzt Abstiegskampf. Volle Konzentration ist gefordert. Schliesslich droht der Playout-Final – im schlimmsten Fall gar die Liga-Qualifikation gegen den Meister der Swiss League.