SCB: Deshalb könnten die Mutzen den richtigen Trainer gefunden haben
Das Wichtigste in Kürze
- Der SCB verpflichtet Jussi Tapola als neuen Headcoach.
- Der 48-Jährige gewann zuletzt mit Tappara die CHL und die finnische Meisterschaft.
- Drei Gründe sprechen dafür, dass die Berner endlich den richtigen Trainer gefunden haben.
Am Dienstag kommuniziert der SCB einen kleinen Transfer-Coup. Mit Jussi Tapola verpflichten die Berner einen der gefragtesten Trainer Europas. Der 48-Jährige kommt vom finnischen Team Tappara Tampere. Der Finne unterschreibt in Bern einen Zweijahresvertrag.
2019 wurden die Berner letztmals Meister. Später wurde im Januar 2020 Meistercoach Kari Jalonen entlassen. Seither kam der SCB mit fünf verschiedenen Trainern (Kossmann, Nachbaur, Kogler, Lundskog, Söderholm) in der Qualifikation nicht mehr über Rang acht und zwei Playoff-Viertelfinals hinaus.
Keinem gelang es, den Umbruch im Team durchzuführen und gleichzeitig die hohen sportlichen Erwartungen zu erfüllen. Mit Tapola könnten die Mutzen nun aber endlich den richtigen Trainer gefunden haben. Diese drei Gründe sprechen dafür.
1) Erfolgs-Trainer mit viel Erfahrung
Tapola wurde 2016, 2017, 2022 und 2023 als Trainer mit Tappara finnischer Meister. Letzte Saison gewann sein Team zudem die Champions Hockey League. Dazu kommen in der Meisterschaft und CHL weitere Finalteilnahmen. Insgesamt stand Tapola in den letzten 13 Jahren in elf Finals. Ein beeindruckender Leistungsausweis.
Damit ist klar: Tapola weiss, wie Gewinnen geht. Er kann beim SCB die Selbstverständlichkeit, das Selbstvertrauen und die Winner-Mentalität, all das, was die Berner in den fetten Meisterjahren 2016, 2017 und 2019 auszeichnete, zurückbringen.
Jussi Tapola übernimmt beim SCB: Der richtige Trainer?
Dazu verfügt der Finne über sehr viel Erfahrung. Neben seinen Engagements als Assistenztrainer und Headcoach bei HPK und Tappara in der finnischen Liga, war Tapola zweitweise auch Tappara-Geschäftsführer, Trainer in der KHL und Assistenztrainer der finnischen Nati.
2) Leistung und Resultate statt Worte
Nach turbulenten Jahren auf und neben dem Eis muss beim SCB endlich wieder Ruhe und Konstanz einkehren. Ewige Diskussionen wie beispielsweise letzte Saison um Topskorer Chris DiDomenico darf es nicht mehr geben.
Tapola sagt über sich selber, dass er kein Fan grosser Worte sei und lieber Leistung und Resultate sprechen lasse. Perfekte Voraussetzungen also, um mit harter, fokussierter und zielorientierter Arbeit zurück zum Erfolg zu finden.
3) Taktikfuchs
Tapola gilt als Taktikfuchs mit ausgeprägtem Sinn für die Defensive und schafft es so erfolgreich zu sein. Der EVZ bekam dies in der abgelaufenen Champions Hockey League zu spüren über. Zug dominierte teilweise, verlor aber dennoch beide Halbfinalspiele weil der EVZ immer wieder an der Tappara-Defensive hängen blieb.
Genau diese Stabilität in der Defensive liess der SCB in den letzten Jahren oft vermissen. Vielfach fehlte die Konstanz und es gelang deshalb nur selten, mehrere Siege aneinander zu reihen. Gelingt es Tapola den SCB-Stars sein diszipliniertes Defensivsystem einzuimpfen, könnte der Erfolg, wenn auch auf wenig spektakuläre Art und Weise, zurückkehren.
Zur Erinnerung: Als der SCB unter Kari Jalonen ebenfalls nach einer finnischen Taktikschablone agierte, wurde er 2017 und 2019 Schweizer Meister.