SCB: Sportchefin Florence Schelling sind die Hände gebunden
Das Wichtigste in Kürze
- Der SCB befindet sich nach zuletzt fünf Niederlagen in einer sportlichen Krise.
- Sportchefin Florence Schelling kündet an, dass jetzt etwas passieren müsse.
- Heute (19.45 Uhr) spielt der SC Bern auswärts in Rapperswil.
«Es muss jetzt einfach etwas passieren», stellt SCB-Sportchefin Florence Schelling nach der 1:2-Niederlage vom Samstag gegen die Tigers klar. Sie hat recht.
Denn: Fünfmal in Folge haben die Mutzen nun verloren, belegen nach elf Spielen mit zehn Punkten lediglich Rang neun. Das ist noch schlechter als in der Krisen-Saison 2019/20 (elf Spiele, 14 Punkte).
Wo liegt das Problem? Beim SCB fehlt es zurzeit an allen Ecken und Enden. Die Mannschaft wirkt lustlos, das Kämpferherz fehlt, die Chancenauswertung ist mangelhaft.
Das Formtief auf die Spiele ohne Fans zu schieben, wäre eine faule Ausrede. Alle Vereine haben ähnliche Probleme.
Jetzt ist die neue Sportchefin Florence Schelling erstmals richtig gefordert. Sie sagt: «Wir müssen jetzt viele Gespräche führen. Ich muss herausfinden, wo das Problem liegt und was nicht funktioniert.»
Eine Antwort, die sich fast schon hilflos anhört. Man kann es der erst 31-Jährigen aber nicht verübeln. Schelling sind schlichtweg die Hände gebunden!
Trainer-Entlassung beim SCB wäre zu teuer
Die Spiele ohne Fans treffen den SCB mit seiner Quersubventionierung durch den Gastrobereich als Finanzierungsmodell sehr hart: keine Zuschauer, kein Konsum, kaum Einnahmen.
Damit ist eine Entlassung von Coach Don Nachbaur trotz bisher ausbleibender Resultate vom Tisch. Zu teuer! Gäbe es das Coronavirus nicht, würde die Trainer-Frage sicherlich zur Debatte stehen. Denn in Bern wurden schon Trainer entlassen, die eine deutlich bessere sportliche Bilanz aufwiesen.
Der Sparkurs, welcher der SCB mittlerweile seit Monaten fährt, hinterlässt schon länger seine Spuren. Zahlreiche Top-Spieler bevorzugten in der National League nicht (mehr) den SC Bern. Und wechselten zur Konkurrenz.
Wer ist schuld an der Krise beim SCB?
So kann auch jetzt für einen zusätzlichen Ausländer (aktuell spielt der SCB nur mit drei) kein Geld ausgegeben werden. Eine Passivität am Transfermarkt, die sich nun in den Resultaten widerspiegelt.
Es gibt nur eine Lösung. Florence Schelling muss darauf setzen, dass ihre angekündigten «Gespräche» bei den Spielern schnell Anklang finden.
Und die Mannschaft zu ihrer Wucht und dem Selbstverständnis zurückkehrt, wie in den Meisterjahren 2016, 2017 und 2019. In einer Zeit, als die Hockey-Welt in der Hauptstadt noch in Ordnung war.
Sonst wächst dann rasch Kritik an ihrer Person.