Sven Bärtschi hat aus schwieriger Zeit gelernt

Kaspar Schwarzenbach
Kaspar Schwarzenbach

Bern,

Für Sven Bärtschi läuft die National-League-Saison noch nicht nach Mass. Doch der NHL-Veteran lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen.

Sven Bärtschi
Für NHL-Veteran Sven Bärtschi läuft in der National League noch nicht alles nach Wunsch. Trotzdem lässt sich der Langenthaler nicht aus der Ruhe bringen. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für Sven Bärtschi läuft die Saison noch nicht wie gewünscht: Ein Assist in sechs Spielen.
  • Trotzdem lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen. In der NHL habe er zu viel erlebt.
  • Im Interview mit Keystone-SDA erklärt der bald 30-Jährige, weshalb er nicht aufgibt.

Bisher ist Sven Bärtschi alles andere als optimal in seine National-League-Saison gestartet: Ein Assist in sechs Spielen entspricht keineswegs den Erwartungen des erfahrenen NHL-Veteranen. Fest steht – offensiv läuft es Bärtschi noch nicht wie gewünscht.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärt der bald 30-Jährige, dass er sich nicht mehr aus der Ruhe bringen lasse. Dafür habe er in Nordamerika zu viel erlebt.

Sven Bärtschi erlitt mehrere Hirnerschütterungen

Der 24. Oktober 2018 ist eine Zäsur im Leben des Eishockeyspielers: Im Trikot der Vancouver Canucks zieht er sich im Spiel gegen die Vegas Golden Knights eine Hirnerschütterung zu. Es ist bereits das «vierte oder fünfte Mal», dass Sven Bärtschi diese Verletzung erleidet.

«Es ist mir emotional und mental gar nicht gut gegangen.» Im Nachhall der Verleztung leidet er an Panikattacken und Depressionen. Er muss die Hilfe eines Psychologen in Anspruch nehmen: «Ich musste mir Zeit geben, das hat mir vielleicht in der darauffolgenden Saison den Platz im Team gekostet.»

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Sven Bärtschi (links) und Troy Stecher jubeln – nachdem der Langenthaler im dritten Drittel eingeschoben hat. (Archivbild) - Keystone

Denn das Management des NHL-Vereins verliert zunehmend die Geduld mit dem Mann aus Langenthal. Sein Spielerberater André Rufener beschreibt die Angelegenheit folgendermassen: «Seine Situation wurde mit der Zeit vom Management nicht mehr respektiert. Dieses verlor die Geduld mit ihm und steckte ihn in die Schublade ‚Weichling‘.»

Aus dieser Schublade kann Bärtschi nicht mehr ausbrechen: Während den zwei letzten Vertragsjahren bestreitet er bei den Canucks nur noch sechs Partien in der NHL. Auch bei seinem neuen Verein, den Vegas Golden Knights kommt er in der Folge kaum mehr zum Einsatz.

Wunsch beim SCB zu spielen

In der Mitte der vergangenen Saison folgt endlich der Befreiungsschlag. Sven Bärtschi telefoniert mit André Rufener und teilt dem Manager mit: Er möchte einen Vertrag beim SC Bern unterschreiben. «Ich habe hier als kleiner Bub Spiele geschaut», begründet er heute.

Sven Bärtschi
Beim SCB möchte Sven Bärtschi zu seiner Topform zurückfinden. (Archivbild) - Keystone

Derzeit bestreitet der Langenthaler seine erste Saison in der höchsten Liga der Schweiz. Schon mit 18 Jahren hatte es ihn nach Nordamerika gezogen. Noch hat Sven Bärtschi in der Schweiz viel Steigerungspotenzial: Am Freitag wird er gegen den HC Lausanne erneut die Gelegenheit haben, zu alter Stärke zurückzufinden. Drücken wir ihm die Daumen!

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