EHC Biel

Wo drückt beim EHC Biel der Schuh, Sportchef Steinegger?

Peter Pflugshaupt
Peter Pflugshaupt

Biel/Bienne,

Vize-Meister EHC Biel bekundet zum Start der neuen Saison Mühe. General Manager Martin Steinegger (51) erklärt im Nau-Interview, wo der Schuh drückt.

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Dem EHC Biel läuft es in dieser Saison noch nicht nach Wunsch. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der EHC Biel spielt erfolgreich in der Champions League, in der Liga happert es.
  • Sportchef Martin Steinegger spricht bei Nau über die aktuellen Sorgen der Seeländer.

Auch am Freitag kann der EHC Biel nicht wie gewünscht abliefern. Zuhause verlieren die Seeländer gegen Lugano mit 2:5, rutschen in der Tabelle auf Rang zwölf ab. Schon unter der Woche gibt Biel-GM Martin Steinegger im Nau-Interview Auskunft über die aktuelle Lage.

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Der EHC Biel taucht gegen Lugano. - keystone

Nau.ch: Nach einem guten Dutzend Spiele liegt der EHC Biel in der Liga im hinteren Drittel der Tabelle. Ihre erst Zwischenbilanz der Saison?

Martin Steinegger: Es gibt natürlich verschiedene Sichtweisen. Wenn man mit der letzten Saison vergleicht, stehen wir natürlich schlecht da. Aber in der Vorsaison haben wir auch «overperformed» und haben wirklich am oberen Limit gespielt.

Wenn man die aktuelle Saison anschaut, haben wir einen neuen Trainerstaff, das braucht natürlich Geduld. Dazu haben wir wirklich viele Verletzte, das tönt nach Ausrede, ist aber keine.

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Martin Steinegger ist General Manager beim EHC Biel. - ehcbiel.ch

Nau.ch: Wie muss man es denn verstehen?

Martin Steinegger: Wir wussten, dass wir ein happiges Startprogramm mit der Gruppenphase der Champions League heben werden. Darum holten wir einen zusätzlichen Ausländer, der sich dann schon vor der Saison verletzt hat.

Nau.ch: Gibt es weitere Gründe?

Martin Steinegger: Es fehlt auch ein bisschen am Spielglück. Wir haben zum Beispiel vier Partien im Penaltyschiessen verloren. Aber vielleicht haben wir uns auch ein bisschen selbst überschätzt. Nach den ersten beiden Spielen mit zwei Siegen, haben vielleicht einige geglaubt, es gehe weiter wie in der letzten Saison.

So selbstkritisch müssen wir sein und sind wir es beim EHC Biel auch immer gewesen. In der Tabelle gibt es leider hinten kein Kreuzchen, dass sieben oder acht Spieler fehlen.

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Martin «Stoney» Steinegger (rechts) hat über 1000 Spiele in der National League (vormals NLA) bestritten. - keystone

Nau.ch: In der letzten Saison verlor der EHC Biel den Playoff-Final im entscheidenden Game 7. Ist der Druck als Fast-Meister höher als erwartet?

Martin Steinegger: Die Wahrnehmung hat sich vielleicht ein bisschen geändert, das kann sein. Aber das hat aber kein Einfluss auf unsere Leistung. Der Druck von aussen war bis jetzt auf jeden Fall kein Faktor.

Nau.ch: War die Doppelbelastung mit der Champions League in diesen ersten Wochen zu gross?

Martin Steinegger: Wir hatten schon vor der Saison vier Spiele in der Champions League. Aber wenn diese nicht gewesen wären, hätten wir Testspiele gehabt. Aber wir spielen schon seit Wochen im Drei-Spiele-Rhythmus, das kostet Substanz, besonders wegen unseren Verletzten.

Wir freuen uns aber natürlich, mit dem EHC Biel in der Champions League spielen zu können. Das macht grosse Freude und gibt uns darum auch etwas zurück.

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Dem EHC Biel läuft es in dieser Saison noch nicht rund. - keystone

Nau.ch: Ist der Erfolg vom Dienstag gegen Titelverteidiger Tampere und die Qualifikation für die Playoffs in der Champions League ein Befreiungsschlag?

Martin Steinegger: Das werden wir sehen – sicher hilft uns jeder Sieg. Und die gute Leistung gegen Tampere gibt uns sicher Selbstvertrauen.

Nau.ch: Der EHC Biel schiesst in der Liga wenig Tore, nur Ajoie hat noch seltener getroffen. Was ist ihre Einschätzung dazu?

Martin Steinegger: Wie schon vorher erwähnt, es soll keine Entschuldigung sein, auch wenn es so tönt. Unsere Stärke war immer, dass unser Scoring auf viele Schultern verteilt war. Wenn aber von den Top-Zwölf-Stürmern vier ausfallen, wird es schwierig.

Trauen Sie dem EHC Biel auch in dieser Saison zu, um den Titel zu spielen?

Nau.ch: Auch die Einzelspieler kommen nicht auf Touren, der beste Bieler Punktesammler Olofsson steht mit 9 Punkten auf Platz 36 der Skorerliste. Zudem hat der Bieler Torgarant Rajala gerade mal 8 Skorerpunkte gesammelt…

Martin Steinegger: Wie gesagt, bei so vielen Ausfällen steigt die Belastung des Einzelnen. So muss Toni Rajala jetzt mehr Boxplay spielen. Es fehlt dann vielleicht etwas die Frische für das Scoring. Das hat sicher auch einen kleinen Einfluss.

Nau.ch: Gibt es etwas, dass konkret und sofort besser werden muss beim EHC Biel?

Martin Steinegger: Ja, das Powerplay war bisher weniger gut als in der letzten Saison. Da müssen wir uns steigern. Und dass wir es können, haben wir schon gezeigt. Beim Sieg gegen Tampere in der Champions League, war das Powerplay unser Schlüssel zum Erfolg.

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Seit dieser Saison steht Petri Matikainen beim EHC Biel an der Linie. - keystone

Nau.ch: Sehen Sie als Sportchef aktuell Handlungsbedarf? Holen Sie einen zusätzlichen Ausländer?

Martin Steinegger: Wir haben die Augen offen, aber das ist ein sehr sensibler Punkt. Wir haben schon acht Ausländer unter Vertrag. Wenn wir noch einen holen und alle fit sind, sitzen dann drei auf der Tribüne. Das muss man dann auch handeln können. Im Moment warten wir ab und beobachten die Situation.

Nau.ch: Sie haben mit Petri Matikainen erst spät einen Trainer verpflichtet, war das ein Problem?

Martin Steinegger: Nein, das war kein Problem. Wir konnten die Vorbereitung dank unseren erfahrenen Leuten sehr gut absolvieren. Das hatte absolut keinen Einfluss.

Kommentare

User #3245 (nicht angemeldet)

Wer Tampere useä putzt de gewinnt CL.

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