Der SCB fährt noch nicht in die Ferien. Die Mutzen fahren zuhause den ersten Sieg ein und verkürzen in der Halbfinal-Serie gegen die ZSC Lions auf 2:3. Zu reden geben nach dem Spiel zwei strittige Szenen.
«Das müssen die Schiris sehen». - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der SCB kann in der Serie gegen die ZSC Lions auf 2:3 verkürzen.
  • Beim 4:3-Sieg der Berner geben zwei strittige Szenen zu reden.
  • ZSC-Coach Kossmann nervt sich über ausbleibenden Penalty-Pfiff.
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4:3 gewinnt der SCB dieses kapitale Spiel gestern Abend in der Postfinance-Arena. Der erste Matchpuck der Zürcher ist abgewehrt. Nun braucht es am Samstag ein Break im Hallenstadion um die Ferien noch weiter hinauszuzögern und weiterhin vom Playofffinal zu träumen. Aber alles der Reihe nach.

Ist das Momentum nun auf die Seite des SCB gekippt?

1:1 statt 2:0

Die Einheimischen starten vor ausverkauftem Haus wie die Feuerwehr. Nach 12 Minuten lenkt Kämpf einen Noreau-Schuss ab und bringt die Mutzen in Führung. In der 17. Minute kommts noch besser. In Unterzahl zieht Scherwey alleine auf Flüeler. Die Scheibe verschwindet irgendwo unter dem Goalie-Schoner, Ebbett stochert nach und die Scheibe kullert über die Linie. Kollektiver Freudentaumel in der Arena, doch die Fans haben sich zu früh gefreut. Nach Videokonsultation erkennen die Schiedsrichter das Tor ab. Die Berner sind konsterniert, eine Minute später umspielt Wick Genoni. Statt 2:0 heisst es 1:1. SCB-Stürmer Simon Bodenmann: «Das mussten wir erst einmal verarbeiten, mental war das schwierig.»

SCB-Stürmer Simon Bodenmann im Interview. - Nau

Die Verarbeitung schien aber offensichtlich prima zu funktionieren. Zwischen der 25. und 27. Minute erzielen die Hausherren eine Triplette. Der ZSC wankt, fällt aber nicht. Im Gegenteil. Noch vor der zweiten Drittelspause kommen sie wieder auf 3:4 heran.

ZSC-Lions-Stürmer Reto Schäppi im Interview. - Nau

Penalty oder nicht

Im Schlussabschnitt rennen die Gäste an. Zwei Minuten vor Schluss ersetzt ZSC-Coach Kossmann den Goalie durch einen sechsten Feldspieler. Diese Massnahme scheint Früchte zu tragen. Im Tohuwabohu vor dem SCB-Tor jubeln plötzlich die Zürcher. Die Szene ist unübersichtlich. Die Schiedsrichter schauen erneut Video. Sie sehen, dass SCB-Stürmer Haas die Scheibe mit dem Handschuh von der Linie kratzt. Korrekterweise also kein Tor, doch die Zürcher Spieler wollen einen Penalty. Dafür ist es aber zu spät. Diesen hätten die Schiris unmittelbar geben müssen, nach Konsultation des Videos ist dies nicht mehr zulässig. ZSC-Coach Kossmann: «Die Schiedsrichter müssen das sehen. Ich weiss nicht, warum sie nicht sehen, was auf der Torlinie läuft.» Kossmann ist sauer, bleibt aber selbstkritisch, denn «wir waren heute einfach nicht gut genug und den Penalty hätten wir auch erst noch versenken müssen.»

ZSC-Lions-Coach Hans Kossmann im Interview. - Nau
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