ZSC Verteidiger Chris Baltisberger spricht über den Playoffkampf
Die ZSC Lions spielen heute in Genf um die Playoffs. Wahrscheinlich verkörpert kein Spieler die aktuellen ZSC Lions mehr als Chris Baltisberger.
Das Wichtigste in Kürze
- Für die Zürcher geht es heute in Genf (19.45 Uhr) um alles oder nichts.
- Dieses Mal mit ZSC-Stürmer Chris Baltisberger.
- Nau spricht in der Rubrik «Eisbrecher» mit Hockey-Profis.
In seinen Adern fliesst blau-weiss-rotes Blut. Chris Baltisberger verkörpert den «Zett» von der Scheitel bis zur Sohle. Er hat in seiner Erwachsenenkarriere für keine andere Organisation gespielt als die ZSC Lions.
«Verrückt, ist uns beiden gelungen»
«Ich kann mir nicht vorstellen, bei einem anderen Verein zu spielen», sagt er vor dem entscheidenden Spiel heute auswärts gegen Servette. Verlieren verboten für die Lions, sonst sind die Playoffs futsch.
Schon als kleiner Junge trug er das ZSC-Shirt und spielte mit seinem Bruder Phil auf der Strasse. Und natürlich in der Wohnung und auf dem Eis.
«Wir träumten davon, eines Tages im Hallenstadion einzulaufen. Eigentlich verrückt, dass uns das gleich beiden gelungen ist.» Zusammen spielen sie für das sportliche Aushängeschild der Stadt Zürich. Und die mit über 1000 Nachwuchsspielern grösste Hockey-Organisation Europas.
Endspiel in Genf
Zurzeit stecken die ZSC Lions im Playoff-Stress. Heute Abend entscheidet das letzte Spiel in Genf (19.45 Uhr) über sein oder nicht sein. Baltisberger outet sich als Positivdenker und hat so seine Rezepte auf Lager.
«Mit gutem Beispiel vorangehen, Kollegen mit einbeziehen, den Glauben niemals verlieren. Wir müssen die Veränderung wollen. Jeder ist eine Art Flamme – desto grösser das Feuer brennt, desto wirkungsvoller sind wir unterwegs», sagt der 27-Jährige.
Unterstützung vom Neuro-Coach
Persönlich holt sich Baltisberger mentale Hilfe bei einem Neuro-Coach. «Ich trainiere mein Bewusstsein, weil ich meine Emotionen und Gefühle im Griff haben will. Manchmal wissen wir nicht, wenn uns etwas belastet, es hat aber in jedem Fall Einfluss auf unsere Leistung.»
Baltisberger ist überzeugt, dass das eigene Wohlbefinden entscheidend ist. «Du spielst immer so, wie du dich fühlst. Wenn du unzufrieden bist, kannst du deine Leistung nicht abrufen. 90 Prozent spielt sich im Kopf ab, auch wenn wir eigentlich das Gegenteil trainieren...»
ZSC-Baltisberger: «Manchmal müssen wir uns kneifen»
Neben dem mentalen Aspekt zählt Chris Baltisberger auch auf den Austausch mit seinem Bruder Phil. «Er ist auch mein Teamkollege, von ihm erhalte ich eine zu 100 Prozent ehrliche Rückmeldung. Mit einem Bruder spricht man einfach anders, man legt alles offen. Wir sind gleichzeitig die grössten Fans als auch Kritiker voneinander.»
Früher machten sie ihre Wohnung zum Hallenstadion. Heute spielen sie tatsächlich selber dort. «Manchmal müssen wir uns kneifen, um zu realisieren, dass es wirklich wahr ist.»