Bayern jubeln - Müller und Boateng treffen beim Löw-Besuch
Joachim Löw sieht ein unterhaltsames Fussballspiel - und Tore seiner 2014er Weltmeister Thomas Müller und Jérôme Boateng. Die Bayern bejubeln beim 4:1 gegen Hoffenheim den vierten Sieg nacheinander. Nicht nur Boateng beendet eine nervige Wartezeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Besuch von Joachim Löw schlüpften Thomas Müller und Jérôme Boateng gerne in die Rollen als Torschützen.
Der Bundestrainer bekam beim 4:1 (2:1) des FC Bayern München gegen die TSG 1899 Hoffenheim ein unterhaltsames Fussball-Spiel geboten.
Boateng (32. Minute) mit seinem ersten Tor seit drei Jahren und Müller (43.) mit seinem zehnten Saisontreffer sorgten für zwei Hingucker, Andrej Kramaric (44.) machte es mit dem Hoffenheimer 1:2 kurz spannend. Robert Lewandowski (57.) mit seinem 24. Saisontor und Serge Gnabry (64.) legten nach der Pause zeitig für den Serienmeister nach.
«Wir wollten nach zwei Niederlagen in die Spur zurückkommen, das macht eine grosse Mannschaft aus. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie das kann», sagte Trainer Hansi Flick. Sein Weltmeister-Weggefährte Löw, der im EM-Jahr wieder verstärkt in den Stadien vor Ort sein möchte, sah überlegene Bayern, die klar mehr Ballbesitz hatten. In der Defensive offenbarten sie aber öfter als nur beim Gegentor Lücken. Bei der Extra-Klasse im Angriff und der schlechten Chancenauswertung Hoffenheims fiel das aber nicht ins Gewicht. Die Formkurve zeigt nach einer kleinen Schwäche wieder stärker nach oben.
«Bei vier Siegen aus vier Spielen würde ich sagen, wir sind auf dem richtigen Weg», sagte Müller. Man hab immer wieder «seriöse Aktionen» im Spiel gehabt. Zuletzt traf er in der Saison 2015/16 zweistellig. Vom Löw-Besuch habe er erst nach dem Spiel erfahren, sagte Müller.
Boateng beendete beim Münchner Führungstreffer eine lange Wartezeit, als er nach Eckball von Joshua Kimmich einköpfte. Zuletzt hatte er im Januar 2018 ebenfalls gegen Hoffenheim beim 5:2 getroffen - danach war er 67 Ligaspiele torlos geblieben. Viel besser konnte Boateng, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, in den Spekulationen um die Verpflichtung von Leipzigs Dayot Upamecano kaum für sich werben. «Wir freuen uns, dass Jérôme mal wieder ein Tor gemacht hat nach langer Zeit», sagte Flick. Für das Löw-Team ist Boateng, wie Müller und der Dortmunder Mats Hummels, seit rund zwei Jahren kein Thema mehr.
Müller stellte beim 2:0 sein hervorragendes Zusammenspiel mit Lewandowski unter Beweis. Der 31-Jährige schickte den Torschützenkönig, der setzte sich auf dem rechten Flügel durch und fand Müller wieder. Mit einem Schuss aus 16 Metern liess dieser TSG-Keeper Oliver Baumann keine Chance. Müllers Olympia-Pläne sind seit dieser Woche öffentlich ad acta gelegt - aber ein knappes halbes Jahr vor der EM spielt und trifft er weiter in bestechender Form.
Mitten in die Freude über das 2:0 bestrafte die Gäste-Elf von Trainer Sebastian Hoeness, im Vorjahr noch Münchner Amateurcoach, eine Defensivschwäche. Nachdem Ihlas Bebou zwei Riesenchancen ausgelassen hatte, präsentierte er sich stark als Vorbereiter. Seine punktgenaue Flanke köpfte Kramaric ein. «Die ersten zwei Chancen waren bei uns, dann musst du gegen die Bayern in Führung gehen, sonst killen sie dich», sagte Gäste-Akteur Christoph Baumgartner. Hoeness lobte bei aller Enttäuschung über das Ergebnis eine «couragierte Leistung».
Flick, der auf Leon Goretzka und Javi Martínez wegen positiver Corona-Tests verzichten musste, durfte sich nach der Pause auch dank Doppelvorbereiter Kingsley Coman schnell über die Entscheidung freuen. Erst traf Lewandowski zum 3:1, dann beendete Gnabry seine Torflaute. Elf Ligaspiele wartete der Löw-Star auf einen Treffer.