Bundesliga: Vogelwildes 3:4 gegen Werder: Hoffenheim in Not
Eine Rote Karte bringt die TSG Hoffenheim in der Bundesliga gegen Werder Bremen aus dem Konzept – und Pellegrino Matarazzo immer mehr in die Bredouille.
Das Wichtigste in Kürze
- TSG Hoffenheim und Werder Bremen trennen sich 3:4.
- Die Kraichgauer verspielten eine 3:0-Führung.
- Hoffenheims Stanley Nsoki musste in Minute 18 mit Rot vom Platz.
Hoffenheim erlebt gegen Werder Bremen ein vogelwildes Spiel. Damit verschärft sich die Lage bei der TSG 1899 Hoffenheim und Trainer Pellegrino Matarazzo weiter. Die kriselnden Kraichgauer verspielten zum Abschluss des fünften Bundesliga-Spieltages eine frühe 3:0-Führung.
Diese wa auch bedingt durch einen Platzverweis für Stanley Nsoki in Minute 18. Die Gäste gewannen am Ende vor allem dank Dreifachtorschütze Jens Stage mit 4:3 (3:3) gegen einen zunehmend hilflosen Gegner.
Auch in der Jubiläumspartie zum 125-jährigen Bestehen verpasste die TSG mit der vierten Liga-Niederlage in Serie einen Befreiungsschlag. In der Tabelle der Bundesliga rutschte der Club auf den Relegationsplatz 16 ab. Vor dem ersten Europa-League-Heimspiel am Donnerstag gegen Dynamo Kiew schwächelten die Hoffenheimer vor allem in der Defensive.
Bundesliga: Furiose Anfangsminuten mit starkem Bülter
Das Matarazzo-Team lag vor 26'018 Zuschauern in Sinsheim bereits mit 3:0 vorn. Dank Toren von Marius Bülter (Minuten 5 und 8) und Adam Hlozek (Minute 12). Bis Nsoki wegen einer Notbremse einen Platzverweis erhielt.
Julián Malatini (Minute 21) und Stage (Minuten 26 und 39) brachten Werder noch vor der Pause wieder auf Augenhöhe. Erneut der Däne Stage (Minute 49) sorgte gleich nach dem Wechsel für die erstmalige Führung der Bremer.
Die Fan-Szene Hoffenheim hatte sich kurz vor Spielbeginn den Feierlichkeiten teilweise verweigert. Diese liegt schon länger mit der Clubführung im Clinch. Unter anderem wegen der Trennung vom langjährigen Manager Alexander Rosen.
TSG-Jubiläum «von der Vereinsführung ruiniert worden»
In einer Stellungnahme kündigte sie an, dass sie die Mannschaft erst nach 18 Minuten und 99 Sekunden unterstützen werde. Ganz getreu des Gründungsjahres. Das Jubiläum sei «von der Vereinsführung ruiniert worden».
Der erkrankte Fanliebling und Torjäger Andrej Kramaric fehlte bei den Hoffenheimern in der Bundesliga erneut. Werder wollte es eine Woche nach dem 0:5 gegen den FC Bayern dieses Mal besser machen.
Aber die Bremer wurde gleich komplett überrollt. Einen Konter spielten Mergim Berisah und Bülter bestens zu Ende. Letzterer hob den Ball über Torwart Michael Zetterer zum 1:0.
Werder nutzt Nsokis Fauxpas
Drei Minuten später tanzte der 31 Jahre alte Bülter Anthony Jung aus. Und traf aus spitzem Winkel zum 2:0. Kurz darauf liess Zetterer den Ball bei einer Bülter-Flanke abprallen – dieses Mal war Hlozek zur Stelle.
Es war der erste Liga-Treffer des Rekordeinkaufs und Ex-Leverkuseners (18 Millionen Euro Ablöse). «Werder ist über die Tiefe zu knacken.» Das hatte Matarazzo unmittelbar vor dem Anpfiff in der Bundesliga bei DAZN prophezeit.
Dass die Gastgeber nicht übermütig wurden, dafür sorgte Nsoki mit einer Notbremse gegen Felix Agu. Der Abwehrspieler sah glatt Rot – und brachte sein Team total aus dem Tritt. Denn nur wenige Minuten später stocherte Malatini das Leder über die Linie, als die Hoffenheimer Hintermannschaft reichlich unsortiert wirkte.
Beim Ausgleichstreffer erneut durch Stage hatte Alexander Prass den Ball verloren. Und dieses Mal zeigten die Bremer den Hoffenheimern, wie man erfolgreich kontert. Stage war kurz nach dem Wechsel wieder per Kopf erfolgreich.
Den konsternierten Hoffenheimern fiel danach nicht mehr viel ein. In Minute 81 rettete Malatini aber nach einem Schuss von Jacob Bruun Larsen auf der Linie.