Chefin der US-Frauenfussball-Liga nach Skandal zurückgetreten
Nach dem Bekanntwerden eines Missbrauchsskandals um frühere Trainer in der US-Frauenfussball-Profiliga NWSL ist Ligachefin Lisa Baird zurückgetreten.
Das Wichtigste in Kürze
- Lisa Baird ist als Chefin der US-Frauenfussball-Profiliga «NWSL» zurückgetreten.
- Auslöser waren Missbrauchs-Vorwürfe gegen einen Trainer.
- Die Fifa und der US-Verband haben mittlerweile eine Untersuchung eröffnet.
Lisa Baird ist nicht mehr Chefin der US-Frauenfussball-Profiliga «NWSL». Das bestätigte die Liga in einem kurzen Statement auf Twitter.
Demnach habe die «NWSL» ein entsprechendes Rücktrittsangebot von Baird angenommen. Nach übereinstimmenden Medienberichten muss auch General Counsel Lisa Levine gehen.
Auslöser waren Vorwürfe gegen den Trainer von North Carolina Courage Paul Riley. Dieser wurde nach einem Bericht des Portals «The Athletic» über mutmasslichen sexuellen Missbrauch von zwei Spielerinnen entlassen.
Die Liga hatte daraufhin ihren Spielbetrieb unterbrochen und alle für dieses Wochenende angesetzten Spiele abgesagt. Baird hatte dafür bereits die Verantwortung übernommen. «Der Schmerz, den so viele fühlen, tut mir leid», sagte sie.
Derweil hat am Freitag auch der Weltverband FIFA eine Untersuchung der Fälle eröffnet. Ebenso der US-Verband, der die Liga im Jahr 2013 mitbegründet hatte und nach wie vor finanziell unterstützt. Auch wenn die Liga seit einem Jahr unabhängig ist.
Der Fall um Riley war nicht der erste. Zuvor hatten schon zwei weitere Trainer ihre Ämter wegen Fehlverhaltens verloren. Die Vereinigung der Spielerinnen (NWSLPA) kritisierte sogar «systemischen Missbrauch» in der Liga.
Viele Spielerinnen, darunter Megan Rapinoe und Alex Morgan, haben sich zu Wort gemeldet. Morgan machte eine Antwort von Baird auf die Vorwürfe einer Spielerin aus dem Mai öffentlich. Rapinoe forderte: «Brennt alles nieder. Lasst all ihre Köpfe rollen.»