FC Burnley: Spieler schämen sich für White-Lives-Matter-Plakat

Ein Fan des FC Burnley bekennt sich zum «White-Lives-Matter»-Plakat, das von einem Flugzeug über das ManCity-Stadion gezogen wurde. Der Captain schämt sich.

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Dieses Transparent flog über das Stadion vor dem Spiel des FC Burnley in Manchester. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Rassismus-Skandal am Montag in der Premier League.
  • Im Spiel ManCity gegen den FC Burnley sorgt ein Transparent für Aufsehen.
  • «White Lives Matter Burnley» steht darauf, ein Fan des Klubs hat sich zur Aktion bekennt.
  • Die Burnley-Spieler distanzieren sich von der Aktion.

Manchester City gewinnt in der Premier League gegen den FC Burnley gleich mit 5:0. Doch das Spiel rückt schon vor dem Anpfiff in den Hintergrund.

Vor der Partie knien sich die Spieler beider Teams hin, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.

Genau in diesem Augenblick fliegt ein Flugzeug über das Stadion – und zieht ein Banner hinter sich her. Die Aufschrift: «White Lives Matter Burnley» (dt. «Weisse Leben zählen Burnley»)

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Dieses Transparent wurde von einem Flugzeug über dem Stadion hergezogen. - Keystone

Die rassistische Aktion soll als Konter zur «Black Lives Matter»-Geste der Kicker dienen. Total daneben!

Der FC Burnley reagiert prompt und vorbildlich. Und veröffentlicht noch während dem Spiel ein Statement. «Wir verurteilen nachdrücklich die Aktionen der Verantwortlichen. Wir möchten klarstellen, dass sie bei uns nicht willkommen sind.»

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Burnley-Captain Mee ist erschüttert. - twitter/@burnleyfc

Auch die Spieler des FC Burnley bleiben von der Aktion nicht unberührt. Captain Mee erklärt: «Wir als Spieler verurteilen es, wir schämen uns! Es hatte definitiv einen massiven Einfluss auf uns, das am Himmel zu sehen. Wir waren verlegen, enttäuscht, verärgert.»

Burnley-Fan bekennt sich nach dem Spiel

Jetzt bekennt sich ein Fan des FC Burnley im Internet zu dieser Aktion. Jake Hepple behauptet, er habe den Flug organisiert.

FC Burnley
Jake Hepple, Fan des FC Burnley, bekennt sich auf Facebook. - facebook/@jakehepple

Und Kepple setzt noch einen drauf. «Ich möchte mir die Zeit nehmen, um mich zu entschuldigen. Und zwar bei absolut niemandem!»

Offenbar sei man jetzt bereits ein Rassist, wenn man sagt, dass weisse Leben auch zählen. Dies nachdem drei weisse Menschen in einem Park in Reading getötet wurden.

Jake Hepple
Jake Hepple (links) bekennt sich zu der Aktion. - facebook/@jakehepple

Pikant: Auf seinem Facebook-Profil existierte ein Selfie mit Tommy Robinson.

Dieser hat die «English Defense League» gegründet. Eine Organisation, die als rechtsextrem und islamfeindlich eingestuft wird. Das Foto hat Hepple mittlerweile aber entfernt.

Lebenslanges Stadionverbot

Zu den Spielen des FC Burnley wird Jake Hepple künftig nicht mehr gehen können. Auch wenn wieder Fans zugelassen werden sollten. Der Club hat klargestellt, dass die Täter im «Turf Moor» nicht willkommen sind. Bei einer Identifizierung droht eine lebenslange Sperre.

Burnley
Das «Turf Moor», die Heimstätte von Burnley. - screenshot/@wikipedia

Mehrere Vorfälle in den letzten Wochen

Es ist nicht die erste Aktion aus der Fussball-Szene, die sich gegen «Black Lives Matter» richtet. Wie das «Fare Netzwerk» auf Twitter schreibt, kam es in den letzten Wochen zu einigen Vorfällen.

So haben ukrainische Hooligans ein Graffiti verbreitet, auf dem «Black Lives don't Matter» steht. Daneben erinnert ein Bild an die Masken des Ku-Klux-Klans und an Donald Trump.

Ebenfalls in der Ukraine wird an einem Spiel auf einem Transparent die Freilassung von Derek Chauvin gefordert. Dabei handelt es sich um den Polizisten, der den US-Amerikaner George Floyd getötet hatte.

«Die rassistische Gegenreaktion gegen die Black Lives Matter-Bewegung in ganz Europa ist ein Trend, den wir festgestellt haben.» Das sagt Piara Powar, Geschäftsführer von Fare, gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

«BLM soll nicht Bedeutung anderer Leben mindern»

Auch Kick It Out, die Anti-Rassismus-Organisation des englischen Fussballs, äussert sich zu den Vorfällen. Die Aktion in Burnley stelle ein schwerwiegendes Missverständnis mit der urpsrünglichen «BLM»-Initiative dar.

«Der Sinn von BLM ist es nicht, die Bedeutung des Lebens anderer Menschen zu mindern», so der Vorsitzende Sanjay Bhandari.

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