Mehrere Ultras der italienischen Clubs Milan und Inter werden bei einer grossen Polizei-Razzia festgenommen. Es soll Verstrickungen zur Mafia geben.
Ultras von Milan und Inter sollen Verbindungen zur Mafia haben.
Ultras von Milan und Inter sollen Verbindungen zur Mafia haben. - Luca Bruno/AP/dpa

Bei einer grossangelegten Razzia der italienischen Polizei sind in Mailand mehr als ein Dutzend hochrangiger Ultras der Fussballclubs AC Mailand und Inter Mailand festgenommen worden.

Den Verdächtigen werden Erpressung, Körperverletzung und andere Verbrechen vorgeworfen, teilte die Polizei mit. Auch teils enge Verbindungen zur Mafia werden einigen der Festgenommenen vorgeworfen. Die Anti-Mafia-Behörde ermittelt.

16 Männer kamen in Untersuchungshaft und drei weitere befinden sich nun im Hausarrest. Konkret geht es nach Polizeiangaben darum, dass die Ultra-Gruppierungen der beiden Vereine in der norditalienischen Millionenmetropole eine Art Allianz geschlossen haben sollen. Die Polizei spricht von «kriminellen Verschwörungen mit mafiösen Methoden».

Die Ultras sollen den illegalen Verkauf von Eintrittskarten für Milan- und Inter-Spielen im San-Siro-Stadion untereinander abgesprochen und organisiert haben. Zudem sollen die Ultras Schutzgeld von Verkäufern und für Parkplätze vor dem Stadion verlangt haben.

Es geht aber auch um Schlägereien vor und in dem Stadion während der Spiele der jeweiligen Vereine.

Auch Bodyguard von Star-Rapper unter Festgenommenen

Unter den Festgenommenen sind italienischen Medienberichten zufolge die grossen Namen der Mailänder Ultra-Szene vertreten, darunter die beiden Anführer der jeweiligen Ultra-Gruppen.

Der Chef der Inter-Ultras übernahm erst kürzlich die Geschäfte von seinem Vorgänger, der nach der Tötung des Mitglieds einer mächtigen Mafia-Familie verhaftet wurde. Auch der Bodyguard des in Italien bekannten Rappers Fedez ist demnach unter den Festgenommenen.

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