Gegner von YB – Donezk-Sportchef: «Physio verlor Bruder im Krieg»
Anfang November spielt YB in der Champions League gegen Schachtar Donezk. Der Spitzen-Klub aus der Ukraine blickt auf bewegte letzte Jahre zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- YB bekommt es in der Champions League unter anderem mit Schachtar Donezk zu tun.
- Wegen dem Krieg wird die Partie in Gelsenkirchen (D) ausgetragen.
- Der Sportchef der Ukraine spricht über die Herausforderungen im Team.
An Heimspiele in der Ukraine ist für Schachtar Donezk in der Champions League nicht zu denken. Wegen des Krieges trägt das Team seine internationalen Partien im Schalke-Stadion in Gelsenkirchen (D) aus.
Am 6. November kommt es dort zum Duell mit Schweizer Meister YB. Spiele in der Fremde sind für das ukrainische Spitzen-Team mittlerweile gang und gäbe. Herausforderungen gibt es seit Jahren zu Hauf.
Sportchef Darijo Srna, welcher selber für Schachtar gespielt hat, spricht gegenüber «SportBild» über die schwierige Zeit.
«Bombardierungen sind mehr geworden»
Srna erzählt von einem Liga-Spiel, welches abgebrochen werden musste. «Nach 15 Minuten gab es Luftalarm, wir mussten in den Bunker und haben dort sogar geschlafen.»
Mittlerweile sei auch der Westen des Landes, wo das Team aktuell seinen Hauptsitz hat, gefährdet. «Die Bombardierungen sind zuletzt mehr geworden», so Srna.
Es sei überaus wichtig, auch während des Krieges weiterzuspielen. Srna: «Um das Land international zu vertreten und auf unsere Lage aufmerksam zu machen. Bitte vergesst die Ukraine nicht!»
Auch Mitglieder des Teams seien nicht von Schicksalsschlägen verschont geblieben, sagt der Sportchef. So fiel vor einem Jahr ein Familienmitglied von Keeper Dmytro Riznyk.
Srna verrät: «Unser Physiotherapeut hat vor einigen Wochen ebenfalls seinen Bruder an der Front verloren. Diese Scheisse geht immer weiter.»
Dennoch steckt der Gegner von YB auch diese Rückschläge weg. «Man will sich mit den Besten in Europa duellieren. Wir sind bereit, uns mit ihnen zu messen.»
Das Spiel gegen YB wird am 6. November um 18.45 Uhr angepfiffen.