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Heimpleite: Schalke auch unter Stevens weiter sieglos

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Deutschland,

Wieder nichts. Für den FC Schalke geht das lange Warten auf den ersten Bundesliga-Sieg seit dem 17. Januar weiter. Auch Clublegende Huub Stevens konnte bei seinem Kurz-Comeback kein Wunder bewirken. Noch vor Weihnachten soll ein neuer Coach verkündet werden.

Konnte Schalke auch nicht den lang ersehnten Sieg bescheren: Interims-Coach Huub Stevens. Foto: Guido Kirchner/dpa
Konnte Schalke auch nicht den lang ersehnten Sieg bescheren: Interims-Coach Huub Stevens. Foto: Guido Kirchner/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Bittere Erfahrung statt erfolgreiches Comeback.

Ein Eintrag in die Geschichtsbücher seines Herzensclubs blieb Huub Stevens diesmal verwehrt.

Selbst der auf Schalke als «Jahrhunderttrainer» verehrte Fussball-Lehrer konnte das Sieglos-Trauma nicht vertreiben. Auch unter der Regie des erst am Vortag als Nachfolger von Manuel Baum reaktivierten 67-Jährigen trat das Team beim 0:1 (0:0) gegen Bielefeld wie ein Absteiger auf. Trotz der Schreckensbilanz mit zuletzt 29 Spielen ohne Erfolg verweigerte Stevens aber die Kapitulation: «Sollen wir denn aufgeben? Aufgeben ist das Allerletzte. Wir kämpfen weiter und hoffen auf ein Quäntchen Glück.»

Doch den meisten Beobachtern mangelt es mittlerweile an Fantasie, wie der Revierclub bei einer Ausbeute von nur vier Punkten aus 13 Partien den Abstieg noch abwenden will. Keines der bisher vier Teams in der Ligahistorie mit einer ähnlich schlechten Bilanz zu diesem Saisonzeitpunkt schaffte noch den Klassenverbleib.

Zudem ist der historische Rekord von Tasmania Berlin aus der Saison 1965/66 mit 31 Spielen ohne Sieg nur noch zwei Bundesliga-Partien entfernt. Stevens hofft, dass dem Revierclub die Schmach erspart bleibt, diese Bestmarke zu überbieten: «Es kommt wieder der Tag, an dem wir gewinnen. Glaubt mir.»

Sollte tatsächlich wieder einmal ein Bundesliga-Sieg gelingen, dürfte das jedoch nicht als Verdienst von Stevens verbucht werden. Fragen nach einer möglichen Verlängerung seines Engagements beantwortete Stevens auf seine Art - mit der Botschaft zwischen den Zeilen: «Lasst euch überraschen. Aber ich möchte gern Weihnachten in Ruhe zu Hause sein. Auch an Silvester

Am kommenden Dienstag sitzt Stevens im Pokalspiel gegen den Regionalligisten SSV Ulm noch ein weiteres Mal auf der Schalker Bank, danach ist die Mission beendet. Im Anschluss will die Vereinsführung über die Nachfolgeregelung informieren. Jochen Schneider hat bereits einen konkreten Nachfolger im Kopf. «Ja», antwortete der Sportvorstand bereits vor der Partie gegen Bielefeld auf eine entsprechende Frage bei Sky. Namen nannte er jedoch nicht: «Schauen wir mal, das werden wir verkünden, wenn es so weit ist.»

Dem Vernehmen könnte es auf Friedhelm Funkel hinauslaufen. Der ehemalige Düsseldorfer Coach ist zwar nur wenige Tage jünger als Stevens, dürfte aber ins Anforderungsprofil passen. Ein gestandener Trainer, der über reichlich Erfahrung im Abstiegskampf verfügt und als Respektsperson auch für eher schwer zu coachende Teams gilt, wäre sicher hilfreich.

Als weitere Kandidaten werden Alexander Zorniger (53) und Dimitrios Grammozis (42) gehandelt. Der ehemalige Darmstadt-Coach Grammozis bestätigte bei «ran.de», dass es Kontakte zum Verein schon vor der Baum-Verpflichtung gab: «Es stimmt, ich war damals in sehr guten Gesprächen mit den Schalker Verantwortlichen, aber letztendlich hat sich der Verein dann doch für Manuel Baum entschieden.»

Dem Baum/Stevens-Nachfolger steht eine fast unlösbare Aufgabe bevor. Das dürfte ihm beim Blick auf die Partie gegen Bielefeld bewusst geworden sein. Zwar wurde viel gerannt und gekämpft, aber nur selten gekonnt kombiniert. Zudem war das Abwehrverhalten beim Kopfballtreffer von Bielefelds Angreifer Fabian Klos (53. Minute) eines Erstligisten unwürdig. Dennoch flüchtete sich auch Lizenzspielerchef Sascha Riether in Durchhalteparolen: «Im Moment traut uns keiner etwas zu. Aber im Fussball ist immer alles möglich. Jetzt müssen wir die richtige Schlüsse ziehen und werden dann mit Mut und Kraft den Abstiegskampf annehmen.»

Immerhin gibt es nach dem Pokalspiel eine kleine Pause, um zur Besinnung zu kommen. «Es ist ein katastrophales Jahr. Es ist unglaublich bitter, was passiert ist. Die Erfolglosigkeit schleppen wir alle mit uns rum», klagte Sportvorstand Schneider. Die Hoffnung auf ein erfolgreicheres 2021 schwindet.

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