Hertha Berlin: Spieler machen sich über Ex-Trainer Klinsmann lustig
In seiner Dokumentation über die Zeit bei Hertha Berlin kritisierte Jürgen Klinsmann seinen ehemaligen Arbeitgeber. Das lassen die Profis nicht auf sich sitzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Jürgen Klinsmann schoss nach seinem Rücktritt gegen seinen ehemaligen Verein.
- Einige Hertha-Profis kontern den 55-Jährigen und machen sich sogar über ihn lustig.
Knapp drei Wochen ist es her, seit Jürgen Klinsmann von seinem Traineramt bei Hertha Berlin zurückgetreten ist. Mit einem Facebook-Post gab der 55-Jährige seinen Rückzug als Übungsleiter bekannt – und erntete dafür massive Kritik. Letztlich kostete es ihm sogar den Platz im Aufsichtsrat.
Letzte Woche kam es dann noch dicker. Die «Sport Bild» veröffentlichte das Tagebuch von Klinsmann, in dem er seine Zeit in Berlin dokumentierte. Dort schoss er unter anderem heftig gegen die Vereinsführung und kritisierte auch einzelne Profis.
Offenbar führte er eine «Bewertungsliste» über alle Spieler des Hauptstadtclubs. Mehrere Profis sollen laut Klinsi der Hertha Berlin «keinen Mehrwert» mehr bringen.
Spieler schiessen zurück
Einige Spieler waren mit der Einschätzung ihres ehemaligen Trainers gar nicht einverstanden – und machten sich sogar über ihn lustig.
Salomon Kalou, der von Klinsmann als «zu alt und satt» abgestempelt wurde, konterte den 55-Jährigen gegenüber «Sport Bild»: «Klinsmann muss es sehr langweilig sein, wenn er in der herrlichen Sonne Kaliforniens über den alten Kalou schreiben muss.»
Auch Torhüter Thomas Kraft wurde von Klinsi in ein schlechtes Licht gerückt: «31, ständig krank oder verletzt, keinen Mehrwert mehr. Vertrag auslaufen lassen», so die Beurteilung des ehemaligen Weltmeisters.
#Klinsmann lässt grüßen. @rbb_Sport pic.twitter.com/GWlN9tmfS6
— SPOX Redaktion (@spox) February 27, 2020
Doch Kraft reagiert genial. Nach einer Parade im Training und lobenden Worten seiner Mitspieler witzelt er: «Ich muss doch den Mehrwert steigern». In der Mannschaft wurden diese Spielerbewertungen allgemein als unehrlich und hinterlistig empfunden.
Gibt es bei der Hertha Berlin eine Zukunft für Klinsmann?
Klinsmann weilt seit dem Aus bei der Hertha wieder in Kalifornien, seine Ämter als Trainer und Aufsichtsratsmitglied ist er los. Kurios: Sein Beratervertrag bei der Investorfirma Tennor – das Unternehmen von Lars Windhorst – besteht weiter. Der Hertha-Geldgeber ist aktuell ebenfalls in den USA; auch ein Treffen mit Klinsmann ist geplant.
Allerdings ist fraglich, ob eine weitere Zusammenarbeit mit dem streitbaren Ex-Trainer möglich und, wenn ja, sinnvoll ist. Der Geldgeber holte Klinsmann zur Hertha Berlin, um eine kritische Sichtweise im eigenen Haus zu haben. Allerdings dürfte die wohl etwas zu kritisch ausgefallen sein.