La Liga: Stars und Rekordspieler
Messi und Ronaldo prägten eine ganze Ära und stellten neue, schier unglaubliche Rekorde auf. Doch sie sind nicht die einzigen Stars, die La Liga zu bieten hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 1929 schreibt La Liga an der eigenen Fussball-Geschichte.
- Seither wurden einige Spieler zu Legenden.
- Dabei spielen Messi und Ronaldo in einer eigenen Liga.
Lionel Messi und Cristiano Ronaldo schrieben spanische Fussball-Geschichte. Die beiden Superstars pulverisierten Rekorde und übertrafen sich gegenseitig immer wieder. Fast ein Jahrzehnt prägten sie La Liga. Doch sie sind bei Weitem nicht die Ersten, die ihre Spuren in Spanien hinterlassen.
Messi und Ronaldo in eigener Liga
Messi und Ronaldo stacheln sich über Jahre gegenseitig zu Bestleistungen an. Ronaldo schiesst in seiner Zeit in Spanien 311-Liga-Tore. Diese Zahl übertrifft nur Lionel Messi: Der Argentinier führt die Liste der Rekordtorschützen vor Ronaldo an. Er bringt es auf 474 Treffer.
Weitere Legenden in La Liga
Bei den Torschützen führen mit Messi und Ronaldo zwei Ausländer die Bestenliste an. Aber die Liste der meisten Spiele ist fest in spanischer Hand. Torhüterlegende Andoni Zubizarreta (Athletic Bilbao, FC Barcelona, FC Valencia) absolvierte 622 Matches in La Liga. Er ist der einzige Spieler, der Raúl in dieser Beziehung übertrifft.
Der blonde Pfeil Alfredo Di Stéfano
Wenn man von Legenden von La Liga spricht, darf einer ganz bestimmt nicht fehlen: Alfredo Di Stéfano (†88). Der gebürtige Argentinier lernte das Fussball-Handwerk bei River Plate Buenos Aires.
1953 holte ihn Real Madrid nach Spanien. Di Stefano, der später die spanische Staatsbürgerschaft erhielt, wurde rasch zur Ikone. In 282 Spielen in La Liga erzielte «La Saeta Rubia», wie man ihn nannte, 216 Tore. Sein Spitzname bedeutet so viel wie «Der blonde Pfeil».
Er hatte ihn von einem Journalisten erhalten, als er noch in Buenos Aires für River Plate spielte. Als er nach Spanien wechselte, blieb der Spitzname haften. Mit seiner Spielweise und Zitaten machte er sich zu einer Legende von La Liga.
Eine Dominanz, die Jahre anhält
Mit Alfredo Di Stéfano im Kader hatte Real die bisher dominanteste Phase in seiner Geschichte. Zwischen 1956 und 1960 gewann das «Weisse Ballett» fünfmal den Europapokal der Landesmeister. Zudem wurde man zwischen 1953 und 1964 achtmal spanischer Meister.
Eine Dominanz, die Di Stéfano mitbegründete und noch Jahre anhielt. Der Argentinier wechselte 1964 allerdings nach Barcelona.
Nicht etwa zum Erzrivalen Barça, sondern zu Espanyol, wo er noch drei Jahre spielte. Seine folgende Trainerkarriere war ebenfalls erfolgreich. Er coachte unter anderem die Boca Juniors, Valencia, Sporting Lissabon und Real Madrid.
Luis Figo und der Schweinekopf
Immer wieder gab es in der Geschichte von La Liga Querelen zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. Auch politisch bedingt. Die Katalanen mögen die Regierung und die Krone in Madrid überhaupt nicht. Abspaltungsgelüste sind darum nicht erst seit den letzten Jahren virulent.
Transfers zwischen den beiden Vereinen giessen darum Öl ins Feuer. Einer, der das speziell zu spüren bekam, war Luis Figo. Der Portugiese war 1995 von Sporting Lissabon zu Barça gekommen und hatte sich zum Publikumsliebling gemausert.
Mit ihm holt der FC Barcelona zwei Meistertitel und zwei Cupsiege. Man liebt Figo in Barcelona, macht ihn sogar zum Captain. Doch dann der Schock: Im Sommer 2000 wechselt der Portugiese zum Erzrivalen Real.
Die Liebe schlägt in grenzenlosen Hass um. Fortan pfeifen die Barça-Fans den Abtrünnigen bei jedem Ballkontakt in den Derbys aus. Bei seiner Rückkehr ins Camp Nou wird Figo gar mit einem Schweinekopf beworfen.
Auch Ronaldo, Eto'o und Luis Enrique wechseln
Auch andere Superstars spielten sowohl bei Real als auch bei Barcelona. Javier Saviola, zum Beispiel. Der Argentinier wechselte ebenfalls von Barça in die Hauptstadt.
Ronaldo ebenfalls, doch der Brasilianer wechselte nicht direkt, sondern nach fünf Saisons bei Inter Mailand.
Den umgekehrten Weg ging Samuel Eto'o. Der Kameruner konnte sich zuerst bei Real nicht durchsetzen und machte nur drei Spiele in drei Jahren. Über Mallorca kam er dann zu Barça, wo er fünf Jahre spielte.
Und auch Luis Enrique stand bei beiden Vereinen auf der Lohnliste. Von 1991 bis 1996 spielte er für die Königlichen, 1996 bis 2004 für den FC Barcelona. Als Trainer holte er mit der Blaugrana dann neun Titel in drei Jahren.
Trainerlegenden in La Liga
Eine Liga, die seit 90 Jahren konstant zu den besten Europas gehört, zieht natürlich auch die besten Trainer an. Zu ihnen gehört beispielsweise Luis Aragonés (†76). Der 2014 verstorbene Coach trainierte in La Liga so ziemlich alles, was Rang und Namen hat. Atlético Madrid, Betis Sevilla, FC Barcelona, FC Sevilla und FC Valencia, unter anderem.
30 Jahre lang coachte er in Spaniens höchster Division, von 1974 bis 2004. Dann übernahm der Madrilene die spanische Fussballnationalmannschaft, die er zum Europameistertitel führte. Er wurde einmal spanischer Meister, gewann viermal die Copa del Rey, zudem den Weltpokal und den spanischen Supercup. Es gibt keinen Coach, der in Spanien mehr Punkte holte als er.
Die Effizienz der 2010er-Trainer
In 605 Spielen sind das 958, das ergibt einen Punkteschnitt von 1,58 pro Spiel. Damit gehört Luis Aragones allerdings nicht zu den effizientesten Trainern. Die Übungsleiter mit den klar höchsten Punkteschnitten stammen allesamt aus der jüngeren Vergangenheit.
Pep Guardiola (FC Barcelona) ist Spitzenreiter mit unglaublichen 2,45 Punkten pro Spiel. Und das über einen Zeitraum von vier Jahren gesehen. José Mourinho (Real Madrid) liegt nur knapp dahinter. «The Special One» weist einen Schnitt von 2,43 Punkten pro Spiel auf.
Carlo Ancelotti (Real Madrid) kommt auf einen Schnitt von 2,36, Zinédine Zidane auf 2,23 Punkte.
Miguel Muñoz ist ganz einsame Spitze
In der wichtigsten Kategorie schafft es allerdings keiner der erfolgreichsten Trainer des letzten Jahrzehnts ganz nach vorne. Bei den spanischen Meistertiteln. Einsamer Spitzenreiter und damit erfolgreichster Coach von La Liga ist Miguel Muñoz (†68). Der Madrilene ist der am längsten dienende Trainer von Real Madrid.
Von den 33 Meistertiteln der Königlichen gehen 9 auf sein Konto. Kein Trainer hat in der spanischen Geschichte mehr Erfolge in der Liga geholt als Miguel Muñoz. Zudem wurde er auch als Spieler viermal spanischer Meister. Das letzte Mal 1958, nur drei Jahre vor seinem ersten Erfolg als Coach.
Johan Cruyff und Helenio Herrera
Auf dem zweiten Platz hinter der Madrid-Legende Muñoz folgen Johan Cruyff (†69) und Helenio Herrera (†86) mit vier Meistertiteln. Der Niederländer Cruyff holte seine vier Titel mit dem FC Barcelona in Serie zwischen 1991 und 1994.
Helenio Herrera, ein argentinisch-französischer Trainer, holte ebenfalls zuerst zwei Titel mit dem FC Barcelona (1950 und 1951). Fast zehn Jahre später gelang ihm die zweite Doublette: 1959 und 1960 gewann er mit Atlético Madrid.