Leon Goretzka zu AfD-Wählerzuwachs: «Man fasst sich an den Kopf»
Fussball-Nationalspieler Leon Goretzka betrachtet den Aufschwung der AfD mit Unverständnis und Sorge.
Das Wichtigste in Kürze
- Goretzka setzt sich schon seit langem gegen Rassismus ein.
- Der Aufschwung der AfD bereitet dem Bayern-Profi grosse Sorgen
Auf die Frage, was der starke Wählerzuwachs der rechtspopulistischen Partei in den vergangenen Jahren bei ihm auslöse, sagte Leon Goretzka: «Sorge. Man fasst sich an den Kopf und fragt sich, wie das passieren kann. Ich denke aber, dass viele Leute nicht aus Überzeugung, sondern aus Mangel an Alternativen die AfD wählen.»
In dem Interview von «Spox» und DAZN, das vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg geführt wurde, erneuerte der 25-Jährige seine Forderung an andere Profis, sich im Kampf gegen Rassismus klar zu positionieren. In einem «Spiegel»-Interview hatte er gesagt, jeder solle sich an die eigene Nase fassen und den Mut haben, «den Mund aufzumachen».
Goretzka setzt sich seit langem für Integration und gegen Rassismus ein. Zuletzt hatte er in sozialen Netzwerken Fotos von seinem Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Dachau veröffentlicht. Zu den Bildern hatte Goretzka geschrieben: #neverforget und #niewieder.
«So etwas wie damals darf sich nicht wiederholen in unserer Geschichte. Daher ist es wichtig, dass diesem Thema Aufmerksamkeit geschenkt und immer wieder Erinnerung geschaffen wird», sagte Goretzka.
«Sowohl die Fans als auch wir Spieler haben in dieser Hinsicht eine grosse Verantwortung. Fritz Walter hat mal gesagt, dass alle Nationalspieler Aussenminister in kurzen Hosen sind. Den Spruch finde ich sehr gut. Wir Spieler sollten die grosse Aufmerksamkeit, die wir bekommen, nutzen, um für solche Themen zu sensibilisieren.»