Max Eberl: «Ich habe auch sehr viel geweint»
Max Eberl (49) hat sich während seiner Auszeit auf eine Reise zu sich selber begeben. Der baldige RB-Geschäftsführer erzählt von emotionalen Erfahrungen.
Das Wichtigste in Kürze
- RB Leipzig hat mit Max Eberl per 15. Dezember einen neuen Geschäftsführer.
- Der 49-Jährige kehrt nach seiner Auszeit in die Bundesliga zurück.
- Ihn schmerzen die Vorwürfe, die er sich von den Gladbach-Fans anhören muss.
Max Eberl ist zurück! Der langjährige Sportchef von Borussia Mönchengladbach wird neuer Geschäftsführer bei RB Leipzig. Hinter dem 49-Jährigen liegen zehn intensive Monate, in denen er zu sich selber finden musste.
Im Januar trat Eberl unter Tränen bei den «Fohlen» zurück, war erschöpft und am Ende. Danach verschwand er von der Bildfläche, reiste auf die Malediven, nach Argentinien und Namibia. «Die grössere Reise aber war die psychische – eine Reise zu mir selbst», erklärt Eberl im Interview mit der «Bild».
«Ich habe auch viel geweint»
Max Eberl nahm professionelle Hilfe in Anspruch und spricht von einer sehr intensiven Reise. «Ich habe mir Fragen stellen lassen und mich auf sie eingelassen – das war aufschlussreich. Aber auch sehr schmerzhaft und hart», so Eberl. «Ich war mit mir beschäftigt und kann offen sagen: Ich habe auch viel geweint.»
Dass Max Eberl jetzt ausgerechnet bei RB Leipzig einsteigt, kommt nicht überall gut an. Für die Fans ist das Redbull-Konstrukt ein rotes Tuch. Eberl ist sich dessen bewusst, hat sich dazu auch Gedanken gemacht.
Aber er kam zum Schluss: «Am Ende gibt es nur einen, dem du wirklich Rechenschaft ablegen musst, und das bist du selbst. Und ich habe einfach Bock, für Leipzig zu arbeiten.»
Max Eberl: «... das kann ich nicht verstehen»
Die Wut und Enttäuschung der Gladbach-Fans kann er ein Stück weit verstehen. Doch ein Punkt enttäuscht Eberl massiv.
«Dass mir Lügen und Theaterspiel vorgeworfen wird – und dass der Klub so etwas nicht umgehend zurückweist», so Eberl. «Im Verein wissen sie, wie es mir gegangen ist. Und wie oft ich in Gesprächen geweint und gesagt habe, dass ich nicht mehr kann.»
In einem offenen Brief der Fans wird ihm vorgeworfen, dass er Menschen mit Burnout und Depressionen diskreditiere. «Dass das unkommentiert stehen gelassen und nicht eingeordnet wird, kann ich nicht verstehen», so Eberl.