Real Madrid: Präsident verdient sich an Skandal-Spital goldene Nase
Das Wichtigste in Kürze
- In Madrid wurde ein Spital extra für die Corona-Krise errichtet.
- Genutzt werden kann es wegen Personalmangels allerdings nicht.
- Vom Krankenhaus profitieren können deshalb vorerst nur die Bauherren.
Es hätte das Star-Projekt der konservativen Volkspartei (PP) in Spanien werden sollen. Das «Hospital für Pandemien», welches in den letzten drei Monaten im Norden von Madrid errichtet wurde. «Eine Heldentat, über welche die Welt staunen wird.» Dies sagte Regierungschefin Isabel Díaz Ayuso laut «taz» zum Vorhaben.
Spital wird nicht genutzt
Nun gibt es aber ein Problem: Das Personal fehlt – rund 1000 Betten und 48 Intensivplätze bleiben deshalb ungenutzt. Und deshalb hagelt es Kritik.
«Jetzt kommen Krankenhäuser ohne Personal», beklagt sich die Sprecherin der Oppositionspartei «Más Madrid». Für das neue Spital hätten Fachkräfte aus anderen Einrichtungen abgezogen werden sollen, es drohen sogar Zwangsversetzungen. «Sie holen Personal aus Zentren, die am Rande des Kollapses stehen», so ein Sprecher der Krankenpflegergewerkschaft «SATSE».
Real-Boss sahnt ab
Klar ist: In Madrid fehlt es überall an Ärzten und Pflegepersonal. Und deshalb steht das neu errichtete Spital nun leer. Profitieren kann deshalb niemand – oder doch?
Die grossen Gewinner sind nämlich die Bauherren. Zu ihnen gehört auch Florentino Perez, Präsident von Real Madrid. Der Kostenvoranschlag des Projektes belief sich auf umgerechnet gut 55 Millionen Franken. Am Ende kostete das Gebäude doppelt so viel.
Der 73-Jährige verdient sich am Bau in der spanischen Hauptstadt, welchen viele als gescheitert ansehen, eine goldene Nase. Real Madrid wird es freuen ...