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Santos: Ronaldo-Ausbootung «nicht sehr glücklich»

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Morokko,

Wollte Cristiano Ronaldo nach seiner Startelf-Ausbootung das Nationalteam verlassen? Portugals Trainer weist das erneut zurück.

Setzte seinen Superstar gegen die Schweiz auf die Bank: Portugal-Coach Fernando Santos.
Setzte seinen Superstar gegen die Schweiz auf die Bank: Portugal-Coach Fernando Santos. - Tom Weller/dpa

«Er war aus offensichtlichen Gründen nicht sehr glücklich darüber», sagte Santos und ergänzte: «Er hat mir gesagt: Denkst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?» Er habe seinem Kapitän die Entscheidung am Mittag vor dem Achtelfinale gegen die Schweiz in einem «normalen Gespräch» mitgeteilt.

Der 37 Jahre alte Ronaldo hatte beim 6:1-Sieg Portugals erstmals seit 2008 bei einem grossen Turnier nicht in der Startelf gestanden. «Ich habe ihm meinen Standpunkt erklärt, er hat es akzeptiert», sagte Santos, der Berichte über eine Abreise-Drohung Ronaldos erneut zurückwies. «Er hat niemals gesagt, dass er das Team verlassen will. Es ist höchste Zeit, dass wir diese Polemik beenden», sagte der 68-Jährige, der Ronaldos Verhalten als Ersatzspieler lobte: «Er hat sich mit den Teamkollegen aufgewärmt, er hat alle Tore gefeiert, er hat die Mannschaft animiert, sich bei den Fans zu bedanken.»

Es sei höchste Zeit, Ronaldo in Ruhe zu lassen und anzuerkennen, was er «für Portugals Fussball getan» hat, forderte Santos. Er sehe es als absolut selbstverständlich an, einen Spieler in einem persönlichen Gespräch über deren Reservisten-Rolle zu informieren, erklärte der Nationalcoach. «Er ist der Kapitän unserer Mannschaft, er hat dem portugiesischen Fussball, den Menschen, der Nationalmannschaft so viel gegeben.»

Einsatz gegen Marokko offen

Ob Ronaldo im Viertelfinale gegen Marokko wieder in die Startelf zurückkehren wird, liess der Coach offen. «Jeder Spieler, der nicht spielt, ist nicht glücklich. Wir Trainer müssen damit umgehen», sagte Santos. Auch ob Verteidiger Rúben Dias, der zuletzt nur individuell im Fitnessraum trainiert hatte, von Beginn an dabei sein kann, liess Santos offen: «Mal sehen, was passiert.»

Er erwarte am Samstag (16.00 Uhr MEZ/ZDF und MagentaTV) gegen Marokko einen «komplett anderen Gegner» als beim 6:1 im Achtelfinale gegen die Schweiz, sagte Santos auf die Frage, ob er seine Startelf ändern werde. «Jeder Trainer stellt seine Mannschaft so auf, wie er es für richtig hält und passt die Strategie an den Gegner an. Genau das werde ich tun.»

Vor Marokko äusserte Santos grossen Respekt. «Sie sind ein sehr gut organisiertes Team mit grossem Potenzial», sagte er über den Gegner, der als erstes afrikanisches Team ins Halbfinale einer WM einziehen könnte. «Ihre Spieler spielen bei den besten Clubs der Welt, Chelsea, Paris Saint-Germain, Bayern München. Es wird kein einfaches Spiel für Portugal.»

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