Saudi-Arabien holt sich Lionel Messi als Tourismus-Botschafter
Lionel Messi unterschreibt einen Werbe-Deal mit Saudi-Arabien für sechs Millionen Franken. Menschenrechtlern dürfte das gar nicht gefallen.
Das Wichtigste in Kürze
- Lionel Messi lässt sich von Warnungen vieler Menschenrechtsorganisationen nicht aufhalten.
- Der PSG-Star hat einen Werbe-Deal mit der saudischen Tourismusbehörde abgeschlossen.
- Ronaldo lehnte das Sechs-Millionen-Angebot der Scheichs kürzlich ab.
«Wir begrüssen Lionel Messi und seine Freunde in Dschidda. Um das historische Erbe der Stadt und die Schönheit des Roten Meeres zu geniessen.» Der PSG-Superstar ist jetzt offiziell neuer Botschafter für den Tourismus in Saudi-Arabien!
Am Montag teilt die Tourismusbehörde Fotos von Messi bei der Ankunft am Flughafen. Auch der Argentinier zeigt sich auf Instagram begeistert. Zusammen mit Landsmann Leandro Paredes (27) lässt er sich bei einem Boots-Trip ablichten. «Das Rote Meer in Saudi-Arabien entdecken», versehen mit dem offiziellen Hashtag der Tourismusbehörde, schreibt er dazu.
Doch: Neue Freunde dürfte sich der siebenfache Ballon d'Or-Gewinner damit nicht machen! Die Menschenrechtslage im Golfstaat ist noch immer prekär.
Menschenrechtler warnten Lionel Messi vor Saudi-Arabien
Im Februar wurde erstmals bekannt, dass Saudi-Arabien den Paris-Stürmer für eine Zusammenarbeit kontaktiert hat. Menschenrechtsorganisationen waren entsetzt.
So etwa «Grant Liberty». Die Organisation wandte sich mit einem offenen Brief im Namen aller Angehörigen von Opfern der Regierung an Messi.
«Das Saudi-Regime will Sie benutzen, um seinen Ruf aufzupolieren. Politische Gefangene werden dort in rauen Mengen gefoltert, sexuell missbraucht und monatelang in Einzelhaft gehalten. Frauenrechtlern, Demokratieverfechtern, Homosexuellen und jedem, der das Regime hinterfragt, drohen lange Haftstrafen bis hin zur Todesstrafe.»
Wenn Lionel Messi «Ja» zu «VisitSaudi» sage, «sagen Sie Ja zu all den Menschenrechtsverletzungen, die zurzeit in Saudi-Arabien stattfinden». Mit einem Nein könne er hingegen ein klares Zeichen gegen Mord und Folter setzen.
Messi entschied sich nun für ein Ja – im Gegensatz zu Cristiano Ronaldo! Der Portugiese wurde ebenfalls angefragt. Und lehnte ein wohl vergleichbares Angebot über umgerechnet rund 6 Millionen Franken ab.