Sepp Blatter: «Fifa-Präsident Infantino soll mir Uhren zurückgeben»
2016 hat Sepp Blatter (84) das Amt als Fifa-Präsident abgelegt. Sein Nachfolger Gianni Infantino (50) ist bis heute im Besitz der Uhrensammlung des Wallisers.
Das Wichtigste in Kürze
- Sepp Blatter will endlich seine Uhren-Sammlung zurück.
- Diese soll immer noch bei seinem Nachfolger Infantino im Büro sein.
Von 1998 bis 2016 ist Sepp Blatter (84) Präsident des Weltfussballverbands Fifa. Dann übergibt der Schweizer, nicht ganz freiwillig, das Amt an seinen Landsmann Gianni Infantino (50). Dieser sei ihm bis heute etwas schuldig, poltert Blatter.
Im Büro des 50-Jährigen soll bis heute seine Luxus-Uhren-Sammlung Blatters liegen. Blatter forderte seine Schmuckstücke schon mehrmals zurück. Einst wäre er deswegen beinahe vor Gericht gezogen.
Sepp Blatter: «Fifa soll mich zum Ehrenpräsidenten ernennen»
Im Interview mit «Sportbild» sagt der 84-Jährige jetzt: «Das ist nicht nur respektlos, da kann man von Frechheit sprechen.» Es werde sich aber alles lösen.
Weiter fordert der Walliser vom Weltverband mehr Wertschätzung. «Die Fifa sollte mich zum Ehrenpräsident ernennen. Das wäre die beste Reaktion.»
Fakt ist aber, dass Blatter bis heute Korruption vorgeworfen wird. 2010 verkündete die Fifa, dass die WM 2022 in Katar stattfinden werde. Das sorgte für Empörung.
Die kritischen Stimmen verstummten bis heute nicht. Doch Sepp Blatter will von Korruption bei der Vergabe nichts wissen.
«Ich habe nichts von Machenschaften, die links und rechts der Fifa abgelaufen sind, mitbekommen. Wenn ich etwas mitbekommen hätte, hätte ich versucht, es zu unterbinden», so Blatter gegenüber «Sportbild».
An einer WM-Vergabe hafte immer ein politischer Beigeschmack, so der Ex-Fifa-Boss weiter. «Ob Kandidaten versuchen, Stimmen mit irgendwelchen Mitteln zu erwerben, kann ich nicht beurteilen.»
Sepp Blatter: «Fifa hat WM in Katar zweimal bestätigt»
Viele rechneten damit, dass die WM 2022 an die Vereinigten Staaten vergeben werden würde. Die US-Justiz ist überzeugt, dass ein enger Berater Blatters an Korruptionen vor den Vergaben an Russland und Kater beteiligt war.
«Das sind Spekulationen», so der 84-jährige Schweizer. Dass das Turnier nachträglich noch an die USA vergeben wird, halte er für eher unwahrscheinlich. «Die Fifa hat zweimal bestätigt, dass die WM in Katar stattfindet.»
Zu der möglichen Verjährung des Strafverfahrens gegen Franz Beckenbauer sagt Blatter: «Ich habe ihn im Januar angerufen. Allerdings konnte ich nur mit seiner Familie sprechen. Es gehe ihm nicht gut. Er hat mich bis heute nicht zurückgerufen.»