In neuer Harmonie? - FC Bayern fiebert Knaller-Los entgegen

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Friede, Freude, Viertelfinale: In einem «kurzen Gespräch» räumen Hansi Flick und Hasan Salihamidzic «Dinge aus der Welt». Gemeinsam sind sie gespannt, welchen Topgegner es jetzt gibt.

Freut sich nach der Aussöhnung mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic auf die Auslosung: Bayern-Trainer Hansi Flick. Foto: Marco Donato/FC Bayern München AG/FCB/dpa
Freut sich nach der Aussöhnung mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic auf die Auslosung: Bayern-Trainer Hansi Flick. Foto: Marco Donato/FC Bayern München AG/FCB/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der kurzen Aussprache mit Hasan Salihamidzic blickt Hansi Flick der prickelnden Viertelfinalauslosung mit unbeschwerter Vorfreude entgegen.

«Wir haben die Dinge, die waren, aus der Welt geschaffen», berichtete der Trainer des FC Bayern von ausgeräumten Differenzen mit dem Sportvorstand. «Das war für uns beide, für die Mannschaft und den Verein die richtige Aktion. Wir sind, glaube ich, beide sehr erleichtert.»

Aus den Reihen der Stars war nach dem souveränen Weiterkommen in der Champions League der Wunsch nach weniger Misstönen zu vernehmen. «Man bekommt es mit, was ausserhalb geschrieben, diskutiert wird. Am Ende des Tages wäre es schöner bei dem Erfolg, wenn auch Ruhe einkehrt, wenn man vor allem intern nicht Zündstoff nach aussen gibt», sagte der beim 2:1 im Achtelfinal-Rückspiel gegen Lazio Rom herausragende Joshua Kimmich.

Wie stabil das in einem «kurzen Gespräch» (Flick) Stunden vor dem Spiel getroffene Agreement zwischen Salihamidzic und Flick ist, wird sich zeigen. Erstmal schauen beide gemeinsam nach Nyon, wo am 19. März bei der Auslosung Knaller-Duelle mit Manchester City, dem FC Liverpool, Paris Saint-Germain, Real Madrid, Borussia Dortmund und dem FC Chelsea möglich sind. Der FC Porto wäre da eher ein Glückslos. «Die Besten der Besten spielen gegeneinander», sagte Flick.

Worum es im schon länger schwelenden Konflikt zwischen ihm und Salihamidzic ging, verriet Flick nicht. Der 56-Jährige hatte das Verhältnis zuletzt mit «einer Ehe oder Partnerschaft» verglichen, in der es auch mal Unstimmigkeiten geben könne. Neu sind Reibereien zwischen Führungskräften an der Säbener Strasse nicht: Auch zwischen den Alphatieren Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeness knirschte es mitunter. Für den künftigen Boss Oliver Kahn ist eine «Art von Streitkultur» sogar «wichtiger Erfolgsfaktor» beim Rekordchampion.

Als ein Konfliktpunkt zwischen Flick und Salihamidzic gelten die jüngsten Transfers und die Kader-Ausstattung, für die weniger Geld als früher vorhanden ist. «Es ist in der Corona-Zeit nicht ganz so einfach», räumte Flick ein. Am liebsten hätte er im vergangenen Sommer aber neben Leroy Sané gerne natürlich noch Kai Havertz und Timo Werner gehabt. Neuzugänge wie Marc Roca, Bouna Sarr oder Douglas Costa spielen bei ihm kaum eine Rolle. Salihamidzic wird am Mittwoch nicht entgangen sein, dass der Münchner Erfolgstrainer bei seinen umfassenden Wechseln Sarr und Roca nicht berücksichtigte.

«Ich habe fünf Auswechslungen, leider keine sieben. Deswegen wurden zwei nicht eingewechselt», rechnete Flick vor. Dass der vor seiner Amtszeit und mit angeblich zugesicherten Einsätzen verpflichtete Alexander Nübel gegen den Tabellensiebten aus Italien im Tor stehen durfte, war nicht in erster Linie eine Folge des 4:1-Vorsprungs aus dem Hinspiel. Sondern die der Erkältung von Kapitän Manuel Neuer.

Bei seinem dritten Bayern-Spiel konnte sich Nübel nicht richtig auszeichnen, beim Treffer zum 1:2 durch Marco Parolo (82.) war er zögerlich. Doch das fiel dank Robert Lewandowski (33./Foulelfmeter) und dessen 39. Pflichtspieltor im 35. Spiel sowie Eric Maxim Choupo-Moting (73.) nicht ins Gewicht. Es reichte locker zum ausgebauten Rekord von nun 19 Viertelfinal-Teilnahmen.

Die Hinspiele der nächsten Runde werden am 6./7. April ausgetragen, die Rückspiele finden eine Woche später statt. Die möglichen Halbfinal-Paarungen werden bei der Auslosung gleich mit ermittelt. «Es ist wichtig, dass wir einen guten Gegner bekommen und zwei Topspiele abliefern», sagte Flick, der 15 seiner 16 Königsklassen-Spiele als Bayern-Trainer gewann. «Die Art und Weise, wie wir Fussball spielen, ist schon so, wie ich mir das vorstelle.»

Solch eine Einschätzung war über das Verhältnis zwischen ihm und Salihamidzic bislang nicht zu vernehmen. Dieses könnte auch Flicks Kalkül für ein spekuliertes Bundestrainer-Engagement beeinflussen. Kimmich liess keine Sorge erkennen, dass er den Tripletrainer künftig nur noch alle paar Wochen beim DFB sehen könnte. «So, wie ich das weiss, hat unser Trainer noch eine Weile Vertrag. Von daher bin ich da ganz entspannt.»

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