FC Bayern München: Die erfolgreiche Geschichte des Vereins
Der FC Bayern München ist deutscher Rekordmeister und einer der grössten Vereine der Welt. Der Club hat eine lange und glorreiche Geschichte hinter sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor rund 120 Jahren wurde der FC Bayern in einem Café in München gegründet.
- Das ist die Geschichte einer der grössten Fussball-Clubs der Welt.
Elf junge Männer gründeten am 27. Februar 1900 im Schwabinger Café Gisela den FC Bayern München. Sechs Jahre später folgte aus wirtschaftlichen Gründen und Platzproblemen der Zusammenschluss mit dem Münchener Sport-Club. Die daraus entstehenden Vereinsfarben rot und weiss blieben dem FC Bayern bis heute erhalten.
Bis ins Jahr 1920 wuchs der Club mit 700 Mitgliedern zum grössten Fussballverein Münchens. Was er bis heute noch ist. 1926 gewann man die Süddeutsche Meisterschaft und 1932 im Endspiel gegen Frankfurt den ersten nationalen Titel.
Kurz darauf brach der Zweite Weltkrieg aus und der Sport wurde zur Nebensache. Der FCB wurde aufgrund seiner jüdischen Wurzeln in vielerlei Hinsicht benachteiligt. Die Zahl der Zuschauer, Mitglieder und Teams sank drastisch.
Euphorie kehrt nach WM 1954 zurück
Im Juli 1944 zerstörte eine Bombe die Geschäftsstelle von Bayern München und sie verloren ihre Heimstätte. Gemäss Vereinschronik verloren insgesamt 56 Mitglieder ihr Leben auf dem Schlachtfeld. Es dauerte neun Jahre, bis wieder grosse Begeisterung für den Fussball ausbrach.
Die deutsche Nationalmannschaft kehrte 1954 als Weltmeister aus der Schweiz zurück. Im Final besiegte man sensationell den grossen Favoriten aus Ungarn. Dieser 3:2-Erfolg ging als «Wunder von Bern» in die Geschichtsbücher ein.
Nach dem DFB-Pokal-Sieg (1:0 gegen Fortuna Düsseldorf) folgte eine kleine Durstrecke. Bayern München zählte dann 1963 nicht zu den Gründungsmitgliedern der bis heute bekannten Bundesliga. Es folgten aber goldene Jahre für den Verein. Die erste Saison im Oberhaus 1965/66 beendete man auf dem starken dritten Rang.
Neues Stadion und Rekordeinnahmen
Der lang ersehnte Meistertitel konnte 1969 unter Trainer Branko Zebec realisiert werden. Mit dem DFB-Pokal-Sieg machten die Bayern sogar das erste Double der Vereinsgeschichte perfekt. 1970 zog der FCB unter Udo Lattek vom Grünwalder Stadion ins neue Olympiastadion um.
Am 28. Juni 1972 trug Bayern sein erstes Heimspiel (5:1 gegen Schalke) im neuen Heimstadion aus. Im selben Jahr feierte der FCB seine dritte Meisterschaft und spielte dabei Rekordeinnahmen von 1,2 Millionen D-Mark ein.
Damit war das Fundament für eine grosse sportliche und wirtschaftliche Zukunft des Vereins gelegt. Nebenbei gelangen Gerd Müller in dieser Bundesliga-Saison 40 Tore – ein Rekord für die Ewigkeit. Es folgten die Meistertitel 1973 und 74 sowie der Gewinn des Europapokals der Landesmeister.
Ein junger Uli Hoeness heuert an
Auch 1975 und 1976 holte man sich den europäischen Pokal und 1976 gar noch den Weltpokal. Es waren aber die letzten ganz grossen Titel des Jahrhunderts.
Ein Wendepunkt war das Jahr 1979, als ein 27-jähriger Uli Hoeness das Manageramt übernahm. Der Club litt damals unter einer schweren Schuldenlast. Dies sollte sich aber schnell ändern.
Manager Hoeness führte den Verein nach fünfjähriger Durchstrecke auf die Erfolgsspur zurück. Mit dem Meistertitel 1986 löste Bayern München den 1. FC Nürnberg als deutscher Rekordmeister ab. Club-Legende Karl-Heinz Rumenigge sagte später dazu: «Die grosse Bayern-Elf der siebziger Jahre erlebte damals eine Wiedergeburt.»
Unruhen bei Bayern München
Die 1990er Jahre waren von Unruhen geprägt. Durch die Privatisierung der Medien entstand ein nicht immer sportgerechtes Interesse am Sport. Der FC Bayern wurde zu dieser Zeit als «Dreamteam» gefeiert, aber auch als «FC Hollywood» tituliert.
Nach vier Jahren und zwei Meistertiteln musste Jupp Heynckes im Oktober 1991 seinen Posten als Cheftrainer räumen. Als unter seinem Nachfolger Sören Lerby sogar der Abstieg drohte, übernahm Erich Ribbeck im März 1992 das Amt.
Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge wurden dazumal als Helfer in der Not zu Vize-Präsidenten. Der «Kaiser» übernahm in der Winterpause 93/94 sogar als Trainer und führte die Bayern zum Meistertitel.
Über Trapattoni und Rehagel zu Hitzfeld
Es folgte Giovanni «Trap» Trapattoni. Von Spielern und Medien geliebt, aber ohne den gewünschten Erfolg musste der heissblütige Italiener bald gehen. Otto Rehagel wurde im Sommer 1995 als Nachfolger bestimmt. Mit ihm kamen Stars wie Jürgen Klinsmann und Ciriaco Sforza.
Trotz Einzug in den Uefa-Cup-Final musste Rehagel nach der Rückrunde gehen. Und wieder kam Trapattoni. Er führte die Bayern zum Meistertitel 1997 und zum Pokalsieg 1998. Und die Wutrede des «Maestros» («Flasche leer», «Struuunz») erlangte Kultstatus.
Ihm folgte kam Ottmar Hitzfeld, mit dem eine Ära begann. Seine erste Saison verlief beinahe perfekt. Das Triple verpasste man wegen der «Mutter aller Niederlagen» im Champions-League-Final gegen Manchester United (1:2). Und der bitteren Pokal-Pleite gegen Werder Bremen im Penaltyschiessen.
«Effe» sagt tschüss, Ballack übernimmt
Die erste Dekade des neuen Jahrtausends war für Bayern München von Erfolg gekrönt. Sechs nationale Titel wurden gewonnen, davon fünf im Double mit dem DFB-Pokal. Dazu der Gewinn des Henkelpokals im Jahr 2001. Kurz darauf wurde der Club in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, später folgte der Bau der vereinseigenen Allianz Arena.
In der Saison 2002/03 dominierten die Bayern die Konkurrenz nach Belieben und wurden mit 16 Punkten Vorsprung Meister. Es war zudem die Spielzeit, in der Michael Ballack erfolgreich das Erbe Stefan Effenbergs antrat. Und er bestätigte dies mit zwei Toren im DFB-Pokalfinal gegen Kaiserlautern (3:1).
Im Sommer 2004 wurde Hitzfeld im Olympiastadion emotional verabschiedet und Felix Magath nahm auf dem Trainerstuhl Platz. Er war der erste, der mit den Bayern das Double zwei Saisons in Folge holte. Auch der Umzug in die Allianz Arena wurde 2005 vollzogen.
Hitzfeld wird Schweizer Nati-Trainer
2007 wurde Magath aufgrund des schlechten Saisonstarts und dem frühen Cup-Aus in Aachen entlassen. Hitzfeld kehrte zurück und konnte noch Platz vier herausholen. Dies war aber auch gleichbedeutend mit dem erstmaligen Verpassen der Champions League seit zehn Jahren.
In der darauffolgenden Spielzeit landeten die Münchner mit Luca Toni und Franck Ribéry zwei Transfercoups. Sie hatten massgeblichen Anteil am überlegenen Meistertitel und dem Triumph im Pokal. Danach beendete der «Titan» und dreifache Welt-Torhüter Oliver Kahn seine glorreiche Karriere und Ottmar Hitzfeld wurde Trainer der Schweizer Nationalmannschaf.
Unter Jürgen Klinsmann entstand an der Säbener Strasse ein einmaliges Leistungszentrum mit Fitnessräumen und Ruhezonen. «Klinsi» musste seinen Posten bei Bayern München aber kurz vor Saisonende räumen. Und Jupp Heynckes konnte den Verein noch in die Champions League retten.
Der verlorene CL-Final «dahoam»
Zur Saison 2009/10 heuerte der Holländer Louis van Gaal bei Bayern München an. Und mit ihm Arjen Robben (von Real Madrid) und Mario Gomez (vom VfB Stuttgart). Der neue Übungsleiter setzte neben gestandenen Profis auch auf Jugendspieler wie Thomas Müller und Holger Badstuber. Diese sollten sich im Laufe der Jahre zu fussballerischen Grössen entwickeln.
Den erfolgsverwöhnten Bayern-Fans blieb in dieser Saison das Triple verwehrt. Im Final der Champions League unterlag man Inter Mailand mit 0:2. Nach dieser überragenden Spielzeit folgte ein Jahr mit nur einem Titel (2:0 im Supercup gegen Schalke). In der Königsklasse scheiterte man im Achtelfinal an Vorjahressieger Inter.
Im April 2011 wurde van Gaal entlassen und im darauffolgenden Sommer kehrte Heynckes zurück. Unter ihm erreichten die Münchner das Final der Champions League im eigenen Stadion. Dort musste sich der FCB in einem dramatischen Spiel dem FC Chelsea nach Penaltyschiessen geschlagen geben. In Meisterschaft und Pokal behielt Borussia Dortmund jeweils die Oberhand.
Pep Guardiola räumt Titel ab
Darauf liess Bayern München aber die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte folgen. 25 Punkte Vorsprung in der Liga, 3:2-Sieg im DFB-Pokalfinal gegen Stuttgart und 2:1 im CL-Final gegen den BVB.
Die Dortmunder wurden auch im Supercup besiegt und so holte Heynckes vier Titel in einer Spielzeit. Besonders beeindruckend war das Gesamtskore von 7:0 im Halbfinal der Königsklasse gegen den FC Barcelona.
Zur Saison 2013/14 trat der spanische Erfolgscoach Pep Guardiola die Nachfolge von Heynckes an. Seine Handschrift prägte den FC Bayern, der in den folgenden drei Jahren auf dem Spielfeld äusserst dominant auftreten sollte. Und er etablierte sich in der internationalen Top-Klasse.
Sieben Titel gewann der FCB unter Guardiola, der ganz grosse Triumph blieb jedoch aus. Drei Mal in Folge war im Halbfinale der Champions League Endstation.
Die Rekorde fallen wie reife Früchte
In der Bundesliga übertraf der FCB die (eigene) Rekordsaison des Vorjahres. Schon am 27. Spieltag – so früh wie nie zuvor – stand der Klub als Deutscher Meister fest. Es war die erste März-Meisterschaft in der BL-Geschichte.
Auch in der Folgesaison 14/15 wurde Bayern München dominant Meister und stellten etliche Bestwerte auf. Der Startrekord (zehn Siege), den Defensivrekord (17 Gegentore) und Robert Lewandowski mit fünf Toren innert neun Minuten gegen Wolfsburg.
Im Juli endete dann eine grosse Ära. Nach 17 Jahren, 20 Titeln und 500 Pflichtspielen verliess Bastian Schweinsteiger München in Richtung Manchester United. Es war zudem die letzte Saison von Guardiola.
Häftling-Hoeness kehrt zurück und wird wieder Präsident
Carlo Ancelotti übernahm das Traineramt an der Säbener Strasse. Auch die Rückkehr von Uli Hoeness nach seiner Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung wurde bejubelt. Er wurde sogleich mit 98,5 Prozent der Stimmen wieder zum Präsidenten gewählt. Im gleichen Jahr krönten sich die Bayern zum fünften Mal in Serie zum deutschen Meister.
Bei der Meisterfeier Ende Mai liessen es die Münchner dennoch krachen – und zwei Münchner besonders hochleben. Denn FCB-Kapitän Philipp Lahm – nach 22 Jahren im FCB-Trikot – und Xabi Alonso beendeten ihre weltmeisterlichen Karrieren. «Das war alles wie ein Traum», sagte Lahm.
Mit der Eröffnung des neuen Leistungszentrums rüstete sich der FC Bayern München im August 2017 für die kommenden Jahrzehnte. «Der FC Bayern Campus soll ein weiteres Fundament für die Zukunft des FC Bayern sein. Ein weiteres Markenzeichen unseres Klubs», sagte Uli Hoeness zu dem 70 Millionen Euro teuren Projekt in Sichtweite der Allianz Arena.
Bayern München setzt Dominanz fort – Hoeness tritt ab
Auch im gegenwärtigen deutschen Profi-Fussball heisst die klare Nummer eins Bayern München. Mit dem Titel 2019 kürte sich der Club zum siebten Mal in Serie und zum 29. Mal insgesamt zum deutschen Meister.
Nach zwei Jahren ohne DFB-Pokaltitel sicherten sich die Münchner diesen 2019 zum 19. Mal. Es waren auch die letzten Erfolge des grossen Uli Hoeness, der im November des Jahres als Club-Präsident zurücktrat.
Über 40 Jahre blieb er dem Verein in verschiedenen Ämtern treu. Er ist weiterhin im Mitglied des Aufsichtsrats und fungiert als Ehrenpräsident.
Niko Kovac muss nach gehen
Nach 490 Tagen als Trainer und einem Schnitt von 2,26 Punkten pro Spiel musste Niko Kovac am 3. November 2019 seinen Posten räumen. Für ihn übernahm Assistenztrainer Hansi Flick das Amt als Trainer. Der 55-Jährige sollte Bayern München mindestens bis zum Saisonende trainieren.
Wintermeister 2019/20 wurde RB Leipzig mit vier Punkten Vorsprung auf die Bayern. Doch diese sollten sich nach dem 5:0 über Schalke und dem 3:1 in Mainz die Tabellenführung am 20. Spieltag bereits wieder zurückholen.
Am 08. März 2020 feierte Bayern München im Spiel gegen den FC Augsburg sein 120-jähriges Bestehen. In Spezial-Trikots gewinnt das Team von Hansi Flick mit 2:0 und bleibt damit Leader der Bundesliga.