Spanische Kommentatoren durften «Kosovo» nicht aussprechen
Das Spiel zwischen Spanien und dem Kosovo sorgte schon im Vorfeld für Furore. Während der TV-Übertragung der Begegnung kommt es deshalb zu kuriosen Szenen.
Das Wichtigste in Kürze
- Spanien bezwingt den Kosovo in der WM-Quali mit 3:1.
- Im Vorfeld der Partie sorgt ein Shitstorm im Netz für Aufregung.
- Die politische Beziehung der beiden Länder bleibt angespannt.
Der Kosovo gilt als jüngster Staat Europas. 2008 gab die Republik ihre Unabhängigkeit von Serbien bekannt.
Diese wird allerdings nicht in allen Ländern Europas anerkannt. Neben Griechenland, Rumänien, Zypern und der Slowakei gehört auch Spanien zu den Staaten, die den Kosovo als Land nicht akzeptieren.
Diese Tatsache hat im Vorfeld des WM-Quali-Spiels zwischen den beiden Mannschaften für Furore gesorgt. Die politischen Spannungen zwischen Spanien und dem Kosovo haben zu einem Shitstorm in den sozialen Medien geführt.
Streit um Hymne
Spanien drohte bereits vor der Partie damit, die kosovarische Hymne nicht abzuspielen. Schliesslich wurde sie dann trotzdem abgespielt. Allerdings wurde sie als «Musik, die vom Territorium des Kosovo gespendet wurde» bezeichnet. Das berichtet der «Kurier».
Flaggen waren am Mittwoch – bei Länderspielen eigentlich üblich – keine auf dem Spielfeld zu sehen.
Und auch im spanischen Fernsehen war deutlich zu erkennen, dass Spanien den Kosovo weiter nicht als Staat anerkennt.
Gemäss «Kurier» wurden die Kommentatoren der staatlich-öffentlichen Sender angehalten, das Wort «Kosovo» nicht auszusprechen.
Kosovo noch ohne Sieg
Zudem wurden die Länderkürzel am Bildschirmrand unterschiedlich angegeben. Während Spanien mit «ESP» dargestellt wurde, wurden die Buchstaben des Kosovo («kos») klein gehalten.
Fussball gespielt wurde dann auch noch. Schliesslich setzten sich die Spanier mit 3:1 durch. Die Enrique-Elf übernimmt dank des Sieges die Tabellenführung in der Gruppe B.
Für den Kosovo, welcher von Bernard Challandes trainiert wird, war es die zweite Pleite im zweiten WM-Quali-Spiel.