Timo Werner: Berater von Chelsea-Star streiten um Millionen!
Ende September kommt es vor Gericht zu einem Rechtsstreit zwischen zwei Beratern. Mittendrin: Chelsea-Stürmer Timo Werner und Bayern-Verteidiger Niklas Süle.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Spielerberater bekriegen sich vor Gericht wegen Provisionen in Millionenhöhe.
- Dabei geht es unter anderem um Transfers von Timo Werner und Niklas Süle.
- Der Prozess steigt Ende September und zeigt die Verlogenheit des Fussball-Geschäfts.
57 Millionen Franken überweist der FC Chelsea im Sommer 2020 an RB Leipzig für Stürmer Timo Werner. Offenbar soll der Angreifer 2019 aber widerwillig einen Vertrag bei Bayern München unterschrieben haben. Das geht aus Dokumenten aus einem Rechtsstreit zwischen den Spielerberatern von Werner hervor, welche dem «Spiegel» vorliegen.
Streit um mehrere Millionen Franken
Im Bericht zitiert der «Spiegel» aus den Unterlagen einer Klage, die Karlheinz Förster gegen Murat Lokurlu eingereicht hat. Die beiden Berater streiten sich um Provisionen aus diversen Spielervermittlungen. Darin verwickelt ist auch Bayern-Verteidiger und der ehemalige Förster-Mandant Niklas Süle.
Der Reihe nach. 2014 unterschreibt Timo Werner seinen ersten Profivertrag beim VfB Stuttgart. Förster wirft Lokurlu vor, ihm dabei bis heute rechtmässige Einnahmen aus dem Deal vorenthalten zu haben. Dabei soll es umgerechnet um knapp 700'000 Franken gehen.
Das ist aber noch längst nicht alles. Auf der anderen Seite behauptet Lokurlu, dass Förster ihm diverse Provisionen aus weiteren Spielervermittlungen nicht ausbezahlt habe.
Unter anderem auch beim Werner-Transfer nach London. Bis zu dessen Vertragsende bei Chelsea sollen gut zehn Millionen Franken an Beraterhonorar fliessen. Ebenso soll Lokurlu 2017 beim Wechsel von Niklas Süle von Hoffenheim zu den Bayern beteiligt gewesen sein.
Berater bringt «hunderte Seiten» an Beweismitteln auf
Förster streitet dies vehement ab. Lokurlu habe beispielsweise beim Werner-Transfer zu Chelsea lediglich als Dolmetscher agiert. Eine Zusammenarbeit habe laut Förster «wegen unterschiedlicher Berufsauffassung» keinen Sinn ergeben.
Bayern-Verteidiger Niklas Süle hat mittlerweile sogar eine eidesstattliche Versicherung abgegeben. Darin erklärt er, dass Murat Lokurlu nie für ihn tätig gewesen sei.
Und hier wird es dreckig. Lokurlu hat laut «Spiegel» nämlich «hunderte Seiten» an Beweismittel eingereicht, um das Gegenteil zu untermauern. Nicht nur im Falle von Süle, sondern auch bei Timo Werner. Dem Nachrichtenmagazin liegen sogar Chat-Verläufe vor.
Im November 2018 soll Süle demnach folgende Nachricht an Lokurlu geschrieben haben: «Check mal die Angebote aus England ob irgendjemand mich da will. Wenn einer sagt der würde mich nehmen von den grossen Clubs sag mir Bescheid.»
«Kennst Du jemand von Tottenham?»
Und auch 2019 versucht es der deutsche Nationalspieler und nimmt im Oktober Kontakt auf. «Kennst Du jemand von Tottenham? Ich will zu Tottenham so ein geiler Club. London geile Stadt Stadion Fans brutal», schreibt Süle.
Wie Süle meldet sich auch Timo Werner bei Murat Lokurlu. Im November 2019 schreibt er, er wolle weg, am liebsten nach England. Manchester United sei sein Favorit. «Weil das ja auch ein traumvereik von mir ist», so der Stürmer.
Später hat Karlheinz Förster laut den Unterlagen auch Werner mit einer vorformulierten eidesstattlichen Versicherung konfrontiert. Der Torjäger habe sich – im Gegensatz zu Niklas Süle – allerdings geweigert, das Dokument zu unterschreiben.
Top-Stars wechseln Berater
Am 28. September kommt es am Landgericht in Mossbach (D) zum Prozess. Der Vorfall zeigt einmal mehr auf, wie schamlos und verlogen das Fussball-Business sein kann. Vor allem, wenn es ums grosse Geld geht.
Timo Werner und Niklas Süle haben mittlerweile beide ihre Berater gewechselt.