Entspannung im Schalker Machtkampf - Buchta möchte Ruhe

DPA
DPA

Deutschland,

Versöhnliche Töne auf Schalke, Hoffnung auf Rangnick. Nach dem Machtkampf hinter den Kulissen sei man sich nach einem offenen Austausch einig, dass der Verein Ruhe brauche.

Ulrich Paetzel (l) und Frank Haberzettel sind die Sprecher der Initiative «FC Schalke 04 - Tradition und Zukunft». Foto: Roland Weihrauch/dpa
Ulrich Paetzel (l) und Frank Haberzettel sind die Sprecher der Initiative «FC Schalke 04 - Tradition und Zukunft». Foto: Roland Weihrauch/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Machtkampf um die Zukunft des Fussball-Bundesligisten FC Schalke 04 bahnt sich eine Entspannung an.

Nach einem Austausch zwischen dem Aufsichtsrat und einer Interessengemeinschaft aus Politik, Wirtschaft und Vereinsumfeld sei man sich einig gewesen, dass der Verein in dieser sportlich wie wirtschaftlich herausfordernden Zeit Ruhe brauche, «damit Vorstand und Aufsichtsrat als zuständige Gremien die Planungen für die kommende Saison hochkonzentriert und mit voller Kraft fortsetzen können», sagte der Aufsichtsratvorsitzende Jens Buchta nach dem Gespräch der Deutschen Presse-Agentur.

Der Streit entstand, weil die Gruppe ohne Wissen des Aufsichtsrates einen Versuch gestartet hatte, den einstigen Schalke-Coach Ralf Rangnick als Sportvorstand zu gewinnen. Das hatte Aufsichtsratschef Jens Buchta als «vereinsschädigend» bezeichnet. «Wir haben von unserer Seite festgehalten, dass - unabhängig von den inhaltlichen Vorschlägen - die Vorgehensweise der Gruppe am vergangenen Freitag für den Verein belastend war.

«Wir möchten zum Wohl des Vereins mit allen Beteiligten zusammenarbeiten, wir sind keine Opposition. Wir müssen in einer solchen Krise alle Kräfte bündeln», sagte Ulrich Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft und Sprecher der Gruppe am Mittwoch beim ersten öffentlichen Auftritt der Gruppe in Essen.

Mittlerweile bemüht sich der Verein auch in offizieller Mission um eine Verpflichtung von Rangnick. Buchta bestätigte eine Kontaktaufnahme zu dessen Berater Marc Kosicke und kündigte weitere Gespräche an. «Im nächsten Schritt wird sich der Aufsichtsrat unmittelbar mit dem Berater von Ralf Rangnick zusammensetzen, um die Möglichkeit einer Zusammenarbeit unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu erörtern», erklärte Buchta nach der Zusammenkunft.

Aussagen von Kosicke bei «Sport 1» legen jedoch nahe, dass Rangnick derzeit den Job als Bundestrainer vorzieht: «Das wäre die Krönung seiner Karriere.» Dennoch gab sich Frank Haberzettel, Geschäftsführer des Deutschen Beamtenwirtschaftsbundes, optimistisch: «Wir haben bis heute den Eindruck, dass Ralf Rangnick grosse Lust hat, auf Schalke Verantwortung zu übernehmen und ein Projekt Schalke zu starten. Es ist im Interesse aller Beteiligten, dass es eine schnelle Entscheidung gibt.»

Die seit rund neun Monaten existierende Gruppierung, der auch der ehemalige Schalke-Profi Ingo Anderbrügge angehört, rechtfertigte ihr Vorgehen. «Wir haben die Lethargie der letzten Monate durch die Idee Ralf Rangnick durchbrochen. Wenn diese Chance genutzt werden kann, ist die bestmögliche Lösung für den Verein gefunden», sagte Haberzettel mit Verweis auf eine Online-Petition, bei der sich mittlerweile mehr als 50 000 Schalke-Fans für eine Verpflichtung von Rangnick als Sportdirektor ausgesprochen haben.

Kommentare

Mehr in Sport

Jannik Sinner ATP Finals
Schweizer Nati Giorgio Contini
10 Interaktionen

Mehr aus Deutschland