Weltmeisterin Hermoso im spanischen Kuss-Skandal vorgeladen
Jennifer Hermoso (33) soll nächsten Dienstag im Verfahren um den Kuss-Skandal aussagen. Luis Rubiales (46) droht offenbar eine mehrjährige Haftstrafe.
Das Wichtigste in Kürze
- Luis Rubiales sorgte an der Frauen-WM für einen Skandal.
- Er küsste Jennifer Hermoso gegen deren Willen auf den Mund.
- Nun soll die Spanierin kommende Woche vor Gericht aussagen.
Im Ermittlungsverfahren zum Kuss-Skandal um Luis Rubiales, den inzwischen zurückgetretenen und gesperrten Chef des spanischen Fussball-Verbandes RFEF, hat die Justiz die von Rubiales auf den Mund geküsste Weltmeisterin Jennifer Hermoso vorgeladen.
Die 33-Jährige soll am nächsten Dienstag vor dem Staatsgerichtshof in Madrid aussagen, wie die Justiz am Mittwoch in Madrid mitteilte.
Hermoso war bei der WM-Siegerehrung am 20. August im australischen Sydney nach dem gewonnenen Final gegen England von Rubiales auf den Mund geküsst worden.
Obwohl der damalige Verbandsboss weiterhin beteuert, Hermoso habe dem Kuss zugestimmt, erklärte die Spielerin, sie habe sich «als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe».
Rubiales droht mehrjährige Haftstrafe
Der zuständige Untersuchungsrichter Francisco de Jorge hat bereits zahlreiche Zeugen befragt, darunter auch mehrere Spielerinnen des spanischen Weltmeisterteams. Er muss entscheiden, ob Rubiales auf die Anklagebank kommt. Dem 46-Jährigen droht in diesem Fall laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren.
Wegen seines übergriffigen Verhaltens wurde Rubiales bereits Ende Oktober vom Weltverband FIFA für drei Jahre gesperrt. Das gilt für jegliche Fussballtätigkeit auf nationaler und internationaler Ebene. Auch der spanische Sportgerichtshof sperrte ihn jüngst für drei Jahre.