Auch ohne Stars: Bulgarien macht vor, wie man Italien ärgern kann
Bulgarien kann Italien mit solider Abwehrarbeit einen Punkt abluchsen. Schafft die Schweiz auch ohne ihre Stars am Sonntag dasselbe?
Das Wichtigste in Kürze
- Bulgarien erkämpft sich gegen Europameister Italien einen Punkt.
- Dies gelingt dem Team dank starker Abwehrleistung und schnellen Kontern.
- Kann die Schweiz am Sonntag die Taktik kopieren?
Am Sonntag dürften die Rollen klar verteilt sein: Auf der einen Seite Italien, frischgekrönter Europameister, Nummer Fünf der Fifa-Weltrangliste und seit 35 Spielen ungeschlagen. Auf der anderen Seite die Schweiz, auf dem 14. Rang der Weltrangliste.
Doch das Team von Murat Yakin darf sich trotzdem eine Chance ausrechnen. Denn die Italiener liessen am Donnerstag gegen Bulgarien überraschend Punkte liegen.
Nach vier Spielen in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar haben die Azzurri nun zehn Punkte. Die Schweiz kann mit einem Sieg am Sonntag (20.45 Uhr) auf einen Punkt rankommen – bei einem Spiel weniger.
Dafür muss sie aber den Europameister schlagen. Wie man ihn ärgern kann, haben die Bulgaren (Weltranglisten-Platz 75) gezeigt: Hinten solide und kompakt stehen, Italien das Spiel machen lassen und mit Kontern für Gefahr sorgen.
Die Italiener kamen mit ihrer ersten Elf auf 79 Prozent Ballbesitz und 27 Schüsse, davon aber nur acht aufs Tor. Ganze elf Abschlüsse blockten die Bulgaren. Sie selber waren offensiv sehr inaktiv, bloss vier Schüsse gaben sie ab, zwei davon aufs Gehäuse. Die Italiener, sie waren in allen Belangen überlegen.
Trotzdem holten die Bulgaren einen Punkt – dank einer guten und aufopfernden Abwehrleistung. Dies wird sich wohl auch Murat Yakin notiert haben. Sollte er die bulgarische, auf Abwehr ausgerichtete Taktik kopieren wollen, würden immerhin die Absenzen nicht so stark ins Gewicht fallen.
Denn für sein zweites Spiel als Nati-Trainer muss Yakin auf mehrere offensive Leistungsträger verzichten Breel Embolo, Mario Gravranovic, Xherdan Shaqiri. Zudem fehlen Verteidiger Eray Cömert und Mittelfeld-Chef Granit Xhaka.
Italien zuletzt der Schweiz klar überlegen
Mit einem Punktgewinn könnten die Schweizer auch Wiedergutmachung für das letzte Aufeinandertreffen betreiben. Beim ersten EM-Spiel 2021 verloren sie nach einer enttäuschenden Leistung gegen Italien klar 0:3.
Für die Squadra Azzurra geht es aber auch nicht um wenig. Sie wollen den Fehltritt gegen die Bulgaren ausbügeln. Zudem könnten sie den Rekord für die längste Serie ohne Niederlage einer Nationalmannschaft an sich reissen. Aktuell liegen sie bei 35 Partien – wie auch Brasilien in den 90er und Spanien in den 00er Jahren.