Bakery Jatta hiess in seiner E-Mail-Adresse Bakary Daffeh
Die Identitäts-Affäre um HSV-Profi Bakery Jatta geht in die nächste Runde. Offenbar prüft die Polizei neue Erkenntnisse wegen einer E-Mail-Adresse.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Polizei ermittelt erneut in der Identitäts-Affäre um HSV-Profi Bakery Jatta (21).
- Er gab bei seiner Einreise nach Deutschland eine E-Mail-Adresse an, die aufhorchen lässt.
- Statt Bakery Jatta, beginnt diese nämlich ausgerechnet mit Bakery Daffeh.
Heisst der HSV-Profi im Bild Bakery Jatta oder Bakary Daffeh? Und ist er 21 Jahre, oder 23 Jahre alt? Um diese Fragen drehten sich Mitte August die Untersuchungen des Bezirksamts Hamburg-Mitte.
Die Affäre eingeleitet hatte die Zeitung «Sport Bild». Zwei ehemalige Trainer des Gambiers äusserten Zweifel an der Identität des 2015 nach Deutschland eingereisten Flüchtlings. Sie behaupteten der 21-jährige Bakery Jatta, sei in Wirklichkeit der zwei Jahre ältere Bakary Daffeh.

Die Ermittlungen wurden am 2. September eingestellt. Der Anwalt des HSV-Profis hatte neben einem gültigen Reisepass auch einen Auszug aus dem gambischen Geburtenregister vorgelegt. Eine eidesstattliche Versicherung eines zuständigen Beamten räumte jegliche Zweifel aus dem Weg.
E-Mail-Adresse lässt aufhorchen
Doch jetzt berichtet ausgerechnet die «Bild» erneut über die Affäre. Und zwar liegen der Zeitung angeblich Dokumente vor, die neue Fragen zur Identität von Bakery Jatta aufwerfen.
Der Gambier soll demnach kurz nach seiner Einreise nach Deutschland bei den Bremer Behörden folgende E-Mail-Adresse angegeben haben: bakarydaffeh@... Also ausgerechnet Bakary Daffeh!

Brisant: Gemäss Bild-Informationen hatte das Bezirksamt Hamburg-Mitte zum Zeitpunkt der Ermittlungen zur Identitäts-Affäre keine Kenntnis davon.
Die Kopien eines Personalbogens mit der erwähnten E-Mail-Adresse wurden nämlich erst am 3. September bei der Polizei in Bremen eingereicht – also einen Tag nachdem das Bezirksamt seine Untersuchungen einstellte.
Die Staatsanwaltschaft Bremen bestätigt auf Anfrage der Zeitung neue Erkenntnisse. Oberstaatsanwalt Frank Passade: «Die Polizei prüft den Sachverhalt aufs Neue».
Bakery Jatta wollte sich nicht äussern
Bakery Jatta wollte sich gegenüber der «Bild»-Zeitung nicht zu der E-Mail-Adresse äussern. Der HSV teilte mit, dass sich Jatta zu diesem Fall nie gegenüber externen Meiden geäussert habe. Das werde er nun auch in diesem Fall nicht tun.
Auch der HSV-Vorstand hielt sich zurück: «Wir vertrauen auf die behördlichen Entscheidungen, die die Identität unseres Spielers bestätigt haben.»

Jatta äusserte sich erst kürzlich in einem langen Post erstmals zu der Identitäts-Affäre. Er bedankte sich für die Rückendeckung seines Vereins und der Fans. Gegen die Urheber der Affäre wolle er nicht juristisch Vorgehen, schrieb der Fussballer.