Dem E-Sports soll die Zukunft gehören. Einige Fussballklubs haben die virtuelle Sparte bereits als kommerziellen Goldesel für sich entdeckt. So auch der FC Basel. Einem Teil seiner Fans schmeckt dies überhaupt nicht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Basler Muttenzerkurve bekundet an den FCB-Spielen ihren Unmut gegen die E-Sports-Aktivitäten ihres Klubs.
  • Präsident Burgener unterstreiche mit seinen Äusserungen, die kommerzielle Entwicklung weiter voranzutreiben.
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Im Sommer gab der Fussball-Serienmeister FC Basel die Verpflichtung einiger neuer Talente bekannt. Spieler, die viel mehr durch ihre flotten Finger, viereckigen Augen und ihr Sitzfleisch bestechen, als mit Ballgefühl und strammen Waden. Sie laufen virtuell als E-Sports-Team für den FCB auf.

Die digitale Präsenz soll neue Sponsoren anziehen und vor allem junge Männer zu Fans des Klubs machen. Der Markt dafür ist vor allem im asiatischen Raum gross.

«E-Sports dr Stegger zieh!»

Ein Teil des harten Kerns unter den FCB-Fans bekundet seit einiger Zeit Mühe mit diesem Trend. Nachdem bereits im ersten Rückrundenspiel gegen den FC Lugano ein riesiges Banner dazu aufrief, dem E-Sport den «Stegger» zu ziehen, unterstrich die Muttenzerkurve auch vor dem Champions League Spiel gegen Manchester City auf einem Flugblatt ihren Standpunkt gegen eine virtuelle FCB-Elf.

Selbst wenn die Verfasser des Blattes zugeben, gewiss nicht differenziert zu argumentieren und auch den E-Sports-Trend als offenbares Zeichen der Zeit anerkennen, wird vor allem die damit fortschreitende Kommerzialisierung ihres Herzensklubs kritisiert.

Ein Schriftzug auf der Autobahn A3 gegenüber des St. Jakob-Park.
Ein Schriftzug auf der Autobahn A3 gegenüber des St. Jakob-Park. - wandschmuck2.com

«Fan als Kunde»

Auch die Rhetorik des neuen FCB-Präsidenten Bernhard Burgener kommt im Schreiben zur Sprache. So wird angeprangert, dass dieser vom «FCB als Marke» und von «Fans als Kunden» spricht. Der Geschäftsmann steht immer wieder wegen undurchsichtigen persönlichen und geschäftlichen Kontakten im Fokus der Anhänger. Sein offenbares Anliegen, ein «Unternehmer» und «kein Mäzen» zu sein, wirft für die Fans die Frage auf, ob er - trotz seines zweifellos erkennbaren Lokalkolorits - im FCB zugleich eine weitere Geschäftsmöglichkeit sieht.

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