Bayern München: Matthias Sammer verteidigt Transfer-Politik
Die Transfer-Politik beim FC Bayern München sorgt für Diskussionen. Nun schaltet sich ein alter Bekannter ein: Matthias Sammer verteidigt seinen früheren Club.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Bayern München hat in der Sommerpause nicht viele Transfers getätigt.
- Nun werden Stimmen lauter die Kritik üben, darunter auch Manuel Neuer.
- Ein ehemaliges Vorstandsmitglied verteidigt hingegen die Transfer-Politik der Bosse.
Bayern München hat mit der Saisonvorbereitung begonnen: Mit wenigen Spielern – und angespannter Stimmung. Die Transfer-Politik des Rekordmeisters wird nämlich immer mehr infrage gestellt. Bisher wurden erst Hernández (für 80 Mio von Atlético), Pavard (35 Mio/Stuttgart) und Arp (3 Mio/HSV) verpflichtet.
Geplatzt sind die Transfers von Rodrigo (geht zu ManCity) und Kabak (zu Schalke). Bei den Wunschspielern Sané, Dembélé und Hudson-Odoi sind die Chancen aktuell schlecht.
Manuel Neuer nicht mehr zufrieden
Vorwürfe zur Transfer-Politik der Bayern kommen deshalb längst nicht mehr nur von Aussen. Ausgerechnet Kapitän Neuers Berater äusserte sich kritisch und laut.
In der «SZ» sagte er: «Mein Eindruck ist, dass der Abstand zu den vier englischen Top-Teams schon gravierend ist.» Der Kader sei aktuell noch nicht entsprechend aufgestellt, um auch die Ziele von «Manuel ernsthaft anzugehen.»
Bayern München nicht konkurrenzfähig?
Bayern München sei so nicht konkurrenzfähig, sagte Thomas Kroth (59). Damit hat der Neuer-Berater – zumindest auf dem Papier – nicht unbedingt unrecht. In der Bundesliga hat Bayern zwar die teuerste Mannschaft, international sieht es aber anders aus.
Bayern München hat mit nur 21 Profis aktuell den mit Abstand kleinsten Kader aller Champions-League-Teilnehmer. In der Rangliste der wertvollsten Kader Europas nimmt Bayern nur Rang 11 ein.
Unter den 40 wertvollsten Spieler laut transfermarkt.de ist aktuell kein Bayern-Spieler aufgelistet. Mit Robben, Ribéry und James hat der Verein drei Topstars in der Offensive verloren.
Sammer: «Die warten ab»
Rückendeckung erhalten die Bayern-Bosse nun Matthias Sammer. Er war selbst mehrere Jahre als Sportvorstand bei den Münchnern tätig und weiss wie der Hase läuft. Für ihn ist jegliche Kritik überzogen, wie er in einem Video-Interview mit «focus.de» sagt.
Sammer erwartet weitere Transfers und ist überzeugt, dass die Verantwortlichen zurzeit einfach «abwarten». Dabei rät er Fans und Journalisten das Gleiche zu tun.
«Der Markt ist überhitzt. Manchmal muss man auch warten können», so der 51-Jährige. Sammer findet die ganze Diskussion deshalb «abenteuerlich». Der Verein verhalte sich nicht anders als in anderen Jahren – «manchmal waren sie etwas früher dran, manchmal etwas später.»