Am «Tag der Arbeit» wollen die Bayern über sich hinauswachsen. Vor allem die Offensive muss in Madrid liefern. Rummenigge nennt die Diskussionen um Torjäger Lewandowski «lächerlich». Zudem fehlt Robben. Trainer Heynckes gibt ein Versprechen ab.
Heynckes zählt auf ihn: Franck Ribéry (links) soll über den Flügel für Druck sorgen.
Heynckes zählt auf ihn: Franck Ribéry (links) soll über den Flügel für Druck sorgen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Abend (20.45 Uhr) spielen Bayern München und Real Madrid um den Finaleinzug der Champions League.
  • Die Bayern sind stark gefordert, wollen sie den benötigten Auswärtssieg erlangen.
  • Diskussionen um die Aufstellung in der Offensive entflammen.
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Nach 18 Minuten blickte Jupp Heynckes auf seine Armbanduhr und fand, es sei nun wirklich alles gesagt. Der 72 Jahre alte Triple-Coach sass im Bernabeu-Stadion und hatte Titelverteidiger Real Madrid einen grossen Kampf des FC Bayern um den Einzug ins Champions-League-Finals versprochen. «Meine Mannschaft versteht es, in solchen Spielen über sich hinauszuwachsen. Es wird ein extrem schwieriges Spiel für uns – und auch für unseren Gegner», sagte ein kämpferischer Heynckes am Montagabend bei der Pressekonferenz.

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge will «Mut, Leidenschaft und viel Kampf» auf dem Spielfeld sehen. Die Mannschaft müsse alles versuchen – und notfalls einen «Heldentod» sterben. Noch ist das erneute Triple mit Heynckes möglich. «In grossen Spielen zeichnen sich ganz grosse Spieler aus», betonte er. Gemeint waren damit auch seine Offensiv-Asse Lewandowski und Thomas Müller, der gegen Real torlos ist. «Das gibt Anstoss, noch gieriger vor dem Tor zu sein. Wir müssen dahin gehen im Strafraum, wo es weh tut», sagte Müller in Madrid. «Die Chancen, die wir kriegen – und wir werden welche kriegen –, müssen wir nutzen», sagte der ehemalige Weltklassestürmer Hoeness.

Offensive gibt Stoff für Diskussionen

Heynckes hat gerade offensiv wenig Handlungsspielraum. Arjen Robben, der Mann für die ganz grossen Spiele, flog nach seiner Verletzung aus dem Hinspiel gar nicht erst mit nach Spanien. Sandro Wagner ist die einzige echte Angriffsoption, die Coach Heynckes ziehen könnte. «Ich will unbedingt spielen. Bei uns steckt keiner auf. Wir werden alles reinwerfen», versprach Wagner den Fans. Eine Doppelspitze mit Lewandowski und Wagner von Anfang an schloss Heynckes aber aus: «Sandro kann vielleicht eine Waffe werden während des Spiels.»

Erste Option auf Tore bleibt aber Lewandowski, der wortlos den Lufthansa-Airbus bestieg. Heynckes, Hoeness, Rummenigge, alle hoffen, dass der herausragende Bundesliga-Torschütze auch in einem K.o.-Spiel in Europas Königsklasse mal so als Entscheider auftrumpft, wie es Cristiano Ronaldo regelmässig im Trikot von Real Madrid vormacht.

Rummenigge nannte die Diskussionen um Lewandowski «lächerlich». Der Pole sei eine «Tormaschine» wie früher Bayern-«Bomber» Gerd Müller, der auch torlose Phasen durchlebt habe. «Aber dann gibt es wieder Spiele, da trifft man zwei-, dreimal. Ich wünsche ihm, dass er so einen Tag hat», sagte Rummenigge zu Lewandowski.

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