Weltfussballer Lionel Messi ist für Dortmund eine Nummer zu gross. Gegen den überragenden Argentinier hat der BVB kein Rezept. Nun droht das Aus in der Königsklasse. Gegen Prag könnte nicht einmal ein Sieg zum Weiterkommen reichen.
Zwischen Dortmunds geschlagenem Torhüter Roman Bürki (l) und Julian Weigl (r) feiert Lionel Messi (M) seinen Treffer zum 2:0 für den FC Barcelona mit Antoine Griezmann. Foto: Marius Becker/dpa
Zwischen Dortmunds geschlagenem Torhüter Roman Bürki (l) und Julian Weigl (r) feiert Lionel Messi (M) seinen Treffer zum 2:0 für den FC Barcelona mit Antoine Griezmann. Foto: Marius Becker/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Arbeitsplatz von Trainer Lucien Favre bei Borussia Dortmund ist nach einer Gala von Lionel Messi in Gefahr.
Ad

Der kriselnde Bundesligist verlor gegen den spanischen Meister FC Barcelona 1:3 (0:2) und droht damit das Achtelfinale in der Champions League zu verpassen.

Für Favre wird es damit immer enger, nachdem die Kritik in den letzten Wochen schon stark zugenommen hatte. Während Barca beim 700. Pflichtspiel des überragenden Weltfussballers Messi das Weiterkommen perfekt machte, fällt für den BVB die Entscheidung erst im letzten Spiel am 10. Dezember gegen Slavia Prag. Die Schwarz-Gelben sind dabei sogar auf Schützenhilfe von Barcelona im Parallel-Spiel bei Inter Mailand angewiesen.

Ob Favre dann noch auf der Bank sitzen wird, erscheint fraglich. «Worte allein helfen nicht, jetzt brauchen wir die entsprechende Leistung und die Ergebnisse», hatte Sportdirektor Michael Zorc den Ernst der Lage betont. Eine weitere Niederlage bei Hertha BSC am Samstag darf sich Favre kaum mehr erlauben, nachdem es zuletzt in der Liga beim FC Bayern (0:4) und gegen den SC Paderborn (3:3) alarmierende Auftritte gegeben hatte.

«Es ist eine sehr schwierige Phase. Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen werden. Ich habe Vertrauen», sagte Favre mit Blick auf seine Situation. Die Niederlage gegen Barcelona musste der Schweizer jedoch anerkennen: «Wenn Lionel Messi den Ball hat, ist es brandgefährlich. Es ist schwer, hier zu spielen. Es ist eine sehr grosse Mannschaft.»

Luis Suárez (29.), Messi (33.) und Antoine Griezmann (67.) besiegelten vor 90.071 Zuschauern im Nou Camp die verdiente BVB-Niederlage. Der Dortmunder Treffer von Jadon Sancho (77.) war zu wenig. Für den Unterschied sorgte mal wieder Messi, der bei seinem Jubiläum an nahezu allen Aktionen beteiligt war. Die Tore von Suárez und Griezmann legte der Argentinier mustergültig auf, den zweiten Treffer erzielte Messi nach Zuspiel seines kongenialen Partners aus Uruguay selbst. Es war bereits sein 609. Treffer im Trikot der Blaugrana. Entsprechend wurde der Genius mit der Nummer zehn gefeiert.

«Wir haben kein schlechtes Spiel hingelegt, aber auch kein gutes. Barca war immer gefährlich mit Messi. Nach dem 0:1 hatten wir eine schlechte Phase, gekrönt von meinem Fehlpass. Das darf nicht passieren. Dann verliert man zurecht. Das wurmt mich», sagte Hummels und fügte hinzu: «In Topform ist Messi der beste Fussballer, den ich je gesehen habe. Sehr schwierig zu verteidigen, eine grosse Herausfordferung, die wir nicht gemeistert haben. Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand, das ist schade.»

Für die Dortmunder Hintermannschaft blieb gegen Messi allzu oft nur die Statistenrolle. Dabei begann es für den BVB ganz vielversprechend. Nach einem Fehler des Ex-Schalkers Ivan Rakitic marschierte Achraf Hakimi Richtung Barca-Tor und legte nach gut einer Minute für Nico Schulz auf. Dessen Schuss klärte aber der französische Weltmeister Samuel Umtiti auf der Linie für den geschlagenen deutschen Nationalkeeper Marc-André ter Stegen. Hakimi war anstelle des formschwachen englischen Nationalspielers Sancho ins Team gerückt. «Wir haben die Entscheidung getroffen, und fertig», sagte Favre zu seiner Personalentscheidung.

Nach dem frühen BVB-Ausrufezeichen verlagerte sich das Geschehen aber schnell in die andere Hälfte. In der 22. Minute hatten die Westfalen noch Glück, dass Suárez bei seinem Tor im Abseits stand. Den Pass hatte natürlich Messi gespielt. Sieben Minuten später half aber auch der Video-Schiedsrichter nicht mehr.

Zu der Zeit war der Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé nicht mehr im Spiel. Der Franzose, der sich einst den Wechsel nach Barcelona erstreikt hatte, musste nach einem Zweikampf mit Raphael Guerreiro verletzt vom Feld (25.). Es kam Griezmann ins Spiel, was keine wirkliche Schwächung der Gastgeber war.

Griezmann hätte direkt nach Wiederanpfiff auch alles klar machen können, als er nach Zuspiel von Messi an Dortmunds Torhüter Roman Bürki scheiterte (46.). Kurz darauf stand wieder Messi im Blickpunkt, allerdings in negativer Hinsicht: Der Superstar sah nach einer Schwalbe die Gelbe Karte.

Und der BVB? Die Dortmunder gaben sich nicht geschlagen und hatten durch Julian Brandt sogar eine Grosschance, als ter Stegen stark parierte (61.). Doch schon kurz darauf war das Spiel entschieden. Messi, der sogar Kopfballduelle im Dortmunder Strafraum gewann, legte für Griezmann den Ball bestens auf. Ein weiteres Messi-Tor verhinderte die Latte.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BVBLionel MessiGalaChampions LeagueFC BarcelonaInter MailandLigaBayern MünchenAntoine GriezmannIvan RakiticMarc-André ter StegenSamuel UmtitiAchraf HakimiOusmane DembéléJulian Brandt