Cedric Itten und der FC St.Gallen ärgern sich nach dem Lugano-Spiel
Das Foul an Cedric Itten hat Lionel Tschudi nicht gesehen – dafür entschuldigte sich der Unparteiische. Von Übeltäter Daprelà wollen die Espen gar kein «Sorry».
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCSG behalte sich weitere Schritte vor, lässt sich der Verein verlauten.
- Gegenüber Nau sagt der FC St.Gallen, Schiedsrichter Tschudi habe sich entschuldigt.
- Die SFL will noch keine Details preisgeben, bestätigt aber eine Untersuchung.
Für Cedric Itten und den FC St.Gallen endete das Spiel von gestern Sonntag gegen den FC Lugano nicht nur resultatmässig böse. Im Stil eines Kung-Fu-Kämpfers attackierte Fabio Daprelà den Espen-Knipser Itten in der 55. Minute. Das Foul war so gravierend, dass der FCSG gar rechtliche Schritte prüft.
Traurige Gewissheit. Cedric #Itten hat sich nach dem üblen Foul heute das vordere Kreuzband und das Innenband im rechten Knie gerissen. Der @FCSG_1879 behält sich weitere Schritte vor. Gute Besserung, Cedi! #comebackstronger
— FC St.Gallen 1879 GRÜEWISS IM HERZ (@FCSG_1879) September 23, 2018
Nach dem Spiel verkündete der Verein auf Twitter, Cedric Itten habe sich das Kreuzband und das Innenband gerissen. Man behalte sich weitere Schritte vor. Gegenüber Nau präzisierte Mediensprecher Daniel Last auf Anfrage: «Wir werden auf allen Ebenen abklären, mit der Liga und mit unserem Anwalt. Wir sind der Meinung, dass das im Nachhinein sanktioniert werden muss.»
Eine Antwort der SFL steht noch aus, darf aber noch heute erwartet werden. Die Geschäftsstelle bestätigte auf Anfrage, was schon angenommen wurde: es wird zumindest eine Untersuchung des Vorfalles geben.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht ebenfalls Schiedsrichter Lionel Tschudi. Dem Unparteiischen war die Aktion von Daprlà entgangen, obwohl er eigentlich gut postiert gewesen war. Wie Daniel Last sagt, sei Tschudi sein Fehler bewusst: «Er hat eingestanden, dass das ein grober Fehler gewesen ist und hat sich dafür entschuldigt.»
Derweil veröffentlichte der FC Lugano auf seiner Webseite das folgende Statement zum Fall: «Nachdem der FC Lugano über den schweren Unfall des FCSG-Stürmers Cedric Itten informiert wurde, wünscht er dem Spieler gute Besserung. Währenddessen wird Fabio Daprelà persönlich mit Itten Kontakt aufnehmen. Daperlà appelliert an den Gemeinschaftsgedanken und betont, dass es sich um einen Spielzug gehandelt hat.»
Beim FC St.Gallen ist man aber nach wie vor sauer. «Wie unser Sportchef Alain Sutter schon gesagt hat: wer so ein Foul begeht, muss sich nachher auch nicht mehr entschuldigen», so Last.
Cedric Itten wird ungefähr für sechs Monate ausfallen. Daprelà wurde für seine Missetat nicht verwarnt. Mit Nicolas Lüchinger verletzte sich zudem ein zweiter St.Galler, er allerdings unglücklich bei einem Zweikampf. Lüchinger war erst kürzlich von einer fünfmonatigen Verletzungspause zurückgekehrt.