Copa Libertadores wird nach Busattacke verschoben
Das Wichtigste in Kürze
- Vor dem Copa-Libertadores-Final wurde der Boca-Teambus von River-Fans angegriffen.
- Vier Spieler mussten sich daraufhin im Spital behandeln lassen.
- Nun wird das Spiel auf Morgen Sonntag (23 Uhr Schweizerzeit) verschoben.
Nach einer Attacke auf den Teambus der Boca Juniors durch Fans des Erzrivalen River Plate wird das Final-Rückspiel der Copa Libertadores verschoben auf morgen Sonntag 17 Uhr (21 Uhr Schweizerzeit) verschoben. Gerüchten zufolge soll das Spiel dann vor leerer Tribüne stattfinden, die Verantwortlichen dürften es jedoch schwer haben, den River-Fans den Einlass zur «grössten Show auf Erden» zu verbieten».
Die Fans im Stadion zeigten sich nämlich bereits am Samstagabend alles andere als glücklich über den Spielabbruch, wie Videos in den sozialen Netzwerken zeigen. Den Verantwortlichen blieb jedoch nichts anderes übrig: Vor dem Stadtduell zwischen den beiden Fussball-Traditionsklubs aus Buenos Aires hatte eine Gruppe von River-Fans den Bus der Gastmannschaft trotz grossen Polizeischutzes mit Steinen angegriffen, als er im Monumental-Stadion ankam.
Berichten lokaler Medien zufolge soll beim Versuch der Polizei, die Lage unter Kontrolle zu bringen, Tränengas in den Bus gelangt sein. Fernsehbilder zeigten mehrere Boca-Spieler, darunter den ehemaligen Premier-League-Star Carlos Tevez, hustend und mit tränenden Augen aus dem Bus aussteigen, der mehrere zerbrochene Fenster hatte. «Sie haben uns von überall angegriffen», sagte Boca-Kapitän Pablo Perez.
Bocas Generalsekretär Christian Gribauldo sagte, dass einige Spieler bei dem Angriff Schnittwunden erlitten hätten. Diese seien «nicht in der Lage zu spielen», erklärte er weiter. Medienberichten zufolge hatten die Boca Juniors die Gastgeber um eine Verlegung des Spiels gebeten.
Zunächst sah es danach aus, als ob das Spiel trotzdem stattfinden würde. Unbestätigten Gerüchten zufolge schaltete sich sogar FIFA-Präsident Gianni Infantino ein und drohte den Boca Juniors mit der Disqualifikation, sollten sie sich nicht aufs Spielfeld begeben. Zudem soll das offizielle Ärzte-Team der Südamerikanischen Fussball-Konförderation ein Statement veröffentlicht haben, das besagt, es gebe keinen Grund, den Final nicht durchzuführen.
Die 66'000 Eintrittskarten für das Rückspiel um den Titel der südamerikanischen Champions League waren allesamt an River-Fans ausverkauft worden. Seit 2013 dürfen in ganz Argentinien wegen zahlreicher Gewalttätigkeiten keine Gästefans mehr ins Stadion. Vor dem Stadion kam es zu zahlreichen Zusammenstössen von Fans ohne Ticket mit der Polizei. Das Hinspiel des Finals der Copa Libertadores war im Boca-Stadion 2:2 ausgegangen.