Um die angespannte Innenverteidiger-Situation zu entschärfen, verpflichtet der FCB den Peruaner Carlos Zambrano. Dieser hat den Ruf, ein Kartensammler zu sein.
Carlos Zambrano tritt in einem Länderspiel seinem chilenischen Gegenspieler von hinten in den Rücken
Carlos Zambrano tritt in einem Länderspiel seinem chilenischen Gegenspieler von hinten in den Rücken - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • FCB-Neuzugang Carlos Zambrano dürfte die Super League das Fürchten lehren.
  • Er sammelt gelbe Karten fast im gleichen Tempo wie das notorische Raubein Sergio Ramos.
  • Im ersten Interview mit dem FCB-TV zeigt er sich aber bescheiden und sympathisch.
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Es war ein Not-Transfer: Carlos Zambrano (29) aus Peru, wurde bei Rubin Kazan aussortiert, an PAOK Thessaloniki ausgeliehen und zu Dynamo Kiew abgeschoben und kam letzte Saison auf 8 Pflichtspiele. Nun soll er beim FC Basel leihweise den für unbestimmte Zeit ausfallenden Marek Suchy ersetzen. Die Innenverteidiger-Situation bei den Rotblauen war schon vor Suchys Verletzung angespannt. Suchy ist derzeit etwas ausser Form, Éder Balanta hat immer wieder mit muskulären Problemen zu kämpfen. Eray Cömert (ehemals Cümart) ist zwar ein vielversprechendes Talent, aber für die Rolle des Abwehrchefs noch zu unerfahren. Zwar holte man Konstantinos Dimitriou, doch der 18-Jährige scheint noch einige Schritte von einem Stammplatz-Kandidaten entfernt zu sein. Ebenso der 20-Jährige Yves Kaiser.

Ein Raubein

Merkwürdig, dass der FC Basel nicht schon früher auf dem Transfermarkt aktiv wurde. Es stellt sich auch die Frage, ob Carlos Zambrano der ideale Suchy-Ersatz ist, denn was der FCB braucht, ist einen stabilen, verlässlichen Innenverteidiger. Zambrano hat jedoch den Ruf, ein Raubein zu sein. Seine Karrierestatistiken bestätigen das: in 201 Pflichtspielen als Aktiver im Clubfussball holte er beeindruckende 65 gelbe Karten. Dazu kommen noch 5 gelb-rote Karten. Mit der einen oder anderen Sperre muss also gerechnet werden.

Carlos Zambrano (damals bei Eintracht Frankfurt) im Zweikampf mit Josip Drmic (damals noch Nürnberg)
Carlos Zambrano (damals bei Eintracht Frankfurt) im Zweikampf mit Josip Drmic (damals noch Nürnberg) - Keystone

Sergio Ramos kann mithalten

Im Durchschnitt kassiert Zambrano alle 243 Minuten, die er auf dem Platz steht, eine Karte. Damit ist er in der Raubein-Statistik weit vorne. Team-intern lässt er Mittelfeld-Terrier Taulant Xhaka (275 Minuten) beispielsweise locker hinter sich. Auch dessen heissblütiger Bruder Granit (287 Minuten) kann Zambrano nicht das Wasser reichen, genauso wenig wie Daniele de Rossi (313 Minuten). Einen vergleichbaren Wert hat Sergio Ramos, der alle 236 Minuten eine Karte kassiert.

Neben dem Platz sympathisch

Anders neben dem Platz: Im ersten Interview mit dem FCB-TV zeigte sich der Verteidiger bescheiden und sympathisch. Er sei froh, dass der FC Basel an ihn glaube und hoffe, er könne dem Verein weiterhelfen. Es wäre beiden, dem FCB und Zambrano, zu gönnen, wenn sich der Defensivmann etablieren könnte. Immerhin haben beide eine schwierige Saison 2017/18 hinter sich. Basel besitzt eine Kaufoption für den Peruaner.

Carlos Zambrano im ersten Interview mit dem FCB-TV.
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