Diese Aussagen von Lausannes Kololli liefern die Antwort
Das Outing von Spitzen-Schiri Pascal Erlachner belebt die Sportwelt. Viele ehemalige und aktive Sportler sowie sonstige Persönlichkeiten bewundern den Mut des 37-Jährigen. Dann gibt es aber auch noch den einen Profi-Fussballer, der Beweis dafür ist, warum sich bisher nie ein Aktiver öffentlich zu seiner Homosexualität bekennt hat.
Als der «Blick» in einem Videointerview nach dem Sonntagsspiel FC Lugano gegen den FC Lausanne-Sport (1:2) den 25-jährigen Lausanne-Spieler Benjamin Kololli fragt, ob er denke, dass es bei Lausanne-Sport einen homosexuellen Spieler gebe, grinst Kololli erstmal in die Kamera und antwortet dann: «Das weiss ich nicht. Ich hoffe nicht. Aber klar, möglich ist es. Ich denke, wenn es so wäre, sollte der Betreffende es lieber für sich behalten.»
Als der Reporter daraufhin wissen wollte warum, fügte Kololli an: «Es könnte Konflikte erzeugen. Das könnte sich negativ auf die Gruppe auswirken. Wir wissen: Wir duschen ja alle zusammen. Es wäre für einen Spieler keine gute Idee, mit seiner Homosexualität an die Öffentlichkeit zu gehen.»
«Es ist schon ein bisschen komisch»
Diese Aussagen machte der Waadtländer zum Schluss des Interviews.
Zu Beginn des Gesprächs lachte Kololli verschmitzt als er gefragt wurde, was er vom Outing halte und antwortete: «Das ist seine Meinung, seine Wahl. Ich hoffe für ihn, dass alles gut laufen wird.»
Anschliessend sagte der Abwehrspieler, dass es wohl negativer aufgefasst worden wäre, hätte sich ein Spieler geoutet: «Es wäre schwerer zu verdauen gewesen, aber wie ich schon sagte: Es ist seine Wahl.»
Sie hätten das Ganze auch in der Mannschaft besprochen, so Kololli und sagt, es sei schon ein bisschen komisch, da es das erste Mal sei, dass so etwas passiere. «Aber wie sagt man so schön, es gibt für alles ein erstes Mal.»
Das Wichtigste in Kürze
- Das Outing des Super-League-Schiris Pascal Erlachner kommt allgemein gut an.
- Bei Sport- und Politik-Persönlichkeiten löst das Bekenntnis Bewunderung aus.
- Ein Schweizer Profi-Fussballer fällt jedoch mit negativen Kommentaren aus dem Rahmen.