Erni Maissen – FCB: «Unverständlich, dass Nati Schmid übergeht!»
Dominik Schmid gehört nicht zum Kader der Schweizer Nati. Für Nau.ch-Kolumnist Erni Maissen gehört der Linksverteidiger des FCB sogar in die Stammelf.
Das Wichtigste in Kürze
- Dominik Schmid schafft es nicht ins Nati-Aufgebot.
- Nau.ch-Kolumnist Erni Maissen versteht den Entscheid von Murat Yakin nicht.
- Xherdan Shaqiris Auftritte in Rotblau beeindrucken.
Ich dachte zuerst, ich hätte den Namen einfach übersehen. Doch tatsächlich: Dominik Schmid schafft es nicht auf die Kader-Liste der Schweizer Nati.
Der Entscheid ist völlig unverständlich. Seit Längerem heisst es immer, die Linksverteidiger-Position sei zu dünn besetzt.
Nun verzichtet Murat Yakin auf Schmid – auf den besten Aussenverteidiger der Super League. Auf den Captain des FCB ist Verlass, er steht in jedem Spiel von Beginn an auf dem Platz. Mit zwei Toren und vier Assists glänzt er offensiv. Auf seiner Seite wird es für jeden Gegner mühsam.
Dass man mit Ulisses Garcia stattdessen einen Ergänzungsspieler von Marseille nachnominiert, gibt mir zu denken. Schmid gehört für mich nicht nur in die Nati. Er gehört in die Stammelf.
FCB auch dank Schmid ein Meisterkandidat
Der FCB ist mittlerweile ein Meisterkandidat für mich, das kann und will ich nicht mehr verleugnen. Einerseits dank der guten Defensive (rund um Dominik Schmid). Andererseits, weil der FCB offensiv so abwechslungsreich spielt wie niemand anderes in der Liga.
Mittendrin: Xherdan Shaqiri.
Er ist der Mann, der jederzeit den letzten Pass spielen kann. Das fehlte jahrelang. Seine Mitspieler wissen das und machen plötzlich die Läufe in die Tiefe fertig. Für den FCB ist er ein Sechser im Lotto.
Ganz ehrlich: Auch ich hätte nicht gedacht, dass Shaq so extrem funktioniert. Das habe ich ihm auch persönlich gesagt.
Das beeindruckt mich bei Xherdan Shaqiri
In der Super League ist er überragend. Ich kenne keinen zweiten Spieler, der einen solchen letzten Ball hat, das ist einmalig in der Schweiz. Genauso seine stehenden Bälle – jeder Eckball ist jetzt eine Gefahr.
Was mich beeindruckt: Shaq ist demütig und geerdet. Er posaunt nicht einfach etwas heraus, gibt sich als Vorbild und nicht als Star für seine Teamkollegen.
Körperlich ist der 33-Jährige viel fitter als noch an der EM. Hoffentlich bleibt das so. Ein Ausfall wäre ein Dämpfer für die Basler.
Der FCB ist aber nicht nur wegen des Ex-Nationalspielers besser. Die Qualität gefällt. Mittelfeldspieler Baro ist ein guter Mann, auch Carlos macht seinen Stürmer-Job top. Zudem erholt sich Ajeti.
Ich freue mich schon auf den 24. November, wenn Servette ins Joggeli kommt.
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Zur Person: Erni Maissen absolvierte 406 Spiele für den FCB, erzielte dabei 142 Tore. Damit liegt er an dritter Stelle, einzig Marco Streller und Seppe Hügi schossen noch mehr Tore. In Basel ist der 66-Jährige bis heute eine Legende.
Bereits als Spieler hat der ehemalige Stürmer seine Meinung immer klar und deutlich gesagt. Das wird sich auch in seiner Nau.ch-Kolumne nicht ändern. Versprochen!