Ex-Nationalspielerin Goessling: «Vieles wird totgeschwiegen»
Nach Ansicht von Ex-Nationalspielerin Lena Goessling fehlen dem deutschen Frauenfussball Persönlichkeiten mit Wiedererkennungswert.

Das Wichtigste in Kürze
- Goessling nannte aber in Giulia Gwinn (FC Bayern München) und Lena Oberdorf (SGS Essen) zwei DFB-Auswahlspielerinnen, die sich zu Persönlichkeiten entwickeln könnten.
«Ja, das finde ich schon», sagte die Olympiasiegerin vom VfL Wolfsburg in einem «Kicker»-Interview vor dem Start der Bundesliga am Wochenende. «Es ist schon schwierig, heutzutage Persönlichkeiten zu finden. Viele schwimmen einfach mit dem Strom und sagen nichts. Oder sie dürfen nichts sagen.»
Goessling nannte aber in Giulia Gwinn (FC Bayern München) und Lena Oberdorf (SGS Essen) zwei DFB-Auswahlspielerinnen, die sich zu Persönlichkeiten entwickeln könnten. Die 33-Jährige kam zuletzt bei der WM in Frankreich nur einmal zum Einsatz und erklärte nach dem Viertelfinal-Aus der deutschen Mannschaft gegen Schweden ihren Rücktritt. 2017 hatte sie die damalige Bundestrainerin Steffi Jones scharf kritisiert.
«Keiner traut sich mehr, Kritik zu äussern», sagte Goessling ohne Namen zu nennen. «Ich finde, Kritik kann die Dinge auch weiterbringen. Vieles wird totgeschwiegen - oder schön geredet.» Ihr Karriereende im Nationalteam sei eine «Erleichterung» gewesen. «Ich kann mich jetzt auf den Verein konzentrieren. Mein Vertrag läuft noch zwei Jahre. Und ich fühle mich topfit!», sagte die Mittelfeldspielerin vom Double-Gewinner Wolfsburg.