Ex-Profi Kay Voser packt aus: «Ich bin schizophren!»
Als Fussballer verdiente Kay Voser gutes Geld. Bis heute kämpft er jedoch mit psychischen Problemen. Jetzt packt der ehemalige GC- und FCB-Profi aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Fussballer Kay Voser outet sich als schizophren.
- Der 36-Jährige spricht offen über Drogen, Alkohol und psychische Schwierigkeiten
- Im November 2023 wurde seine Experten-Tätigkeit beim SRF beendet.
2020 beendet Kay Voser seine Karriere als Fussball-Profi. Davor spielt er in der Super League bei GC, Basel und Zürich. Hinzu kommen Engagements im Ausland, etwa bei Fulham in England.
Nach seiner aktiven Laufbahn ist Voser als Experte beim SRF tätig. Im letzten November wird die gemeinsame Zusammenarbeit dann jedoch beendet. In der Folge meldet sich der Ex-Verteidiger auf Instagram zu Wort – und spricht über seine psychischen Probleme.
«Mein Leben ist ein einziges Drama»
In einem langen Interview mit «Blick» nimmt Voser jetzt erneut Stellung. Unter anderem outet er sich als schizophren und thematisiert seine schwierige Vergangenheit. Während seiner Karriere hat er die Probleme offenbar verdrängt.
«Mein Leben ist ein einziges Drama. Ich will darüber reden», sagt Kay Voser offen. Viel zu lange habe er die Dinge verschwiegen, die eigentlich zu ihm gehören.
Schon in jungen Jahren hat Voser mit mentalen Problemen zu kämpfen. «Mein Umfeld war ungeheuer schwierig. Mein Vater war Alkoholiker, meine Mutter manisch-depressiv und ich schizophren.» Immer wieder sei er in eine Parallel-Welt eingetaucht.
Dennoch schafft er bei GC den Durchbruch und wird Profi. «Es gab jeweils den einen Moment, in dem sich alles änderte. In dem ich plötzlich funktionierte und alles Belastende ablegen konnte. Manchmal kam dieser Moment erst nach 20 Spielminuten, manchmal funktionierte ich schon von Anpfiff an bestens.»
«Horror-Trip» nach London
2011 wechselt er zum FCB. Dort werden die Probleme nicht kleiner. «Ich ging in Basel in schwierigen Momenten oft in den Ausgang, habe ab und zu auch mit Alkohol übertrieben. Ich habe verzweifelt Halt gesucht.»
Vom Rheinknie geht es dann in die Millionen-Metropole London zu Fulham. «Horror-Trip» betitelt Voser seine Zeit in England. «Ich konnte mich sportlich nicht durchsetzen und machte einen grossen Fehler.
Der ehemalige Fussballer gibt zu: «Mein Zustand war besorgniserregend. In dieser Krise liess ich mich zum Koksen verführen und bin aufgeflogen.» Nach einer turbulenten Zeit und dem Tod seiner Mutter kehrt er in die Schweiz zurück.
Mittlerweile ist Kay Voser arbeitslos. Sein Engagement mit dem SRF ist beendet. Zuletzt verbrachte der heute 36-Jährige auch Zeit in einer Klinik.
«Ich werde immer Ängste haben. Ich lebe mit ihnen. Aber ich werde auch die anderen Zeiten erleben – die guten, in denen ich bestens funktioniere. So war es immer, seit ich denken kann.»