Kay Voser: Sehe keine Zukunft mit SRF – ich fühle mich frei
SRF gibt bekannt, dass die Zusammenarbeit mit Kay Voser beendet wird. Das hatte der Fussball-Experte bei seinem Rundumschlag auf Instagram schon angekündigt.
Das Wichtigste in Kürze
- SRF und Fussball-Experte Kay Voser beenden ihre seit Sommer 2021 laufende Zusammenarbeit.
- Auf Instagram hatte der Ex-Profi davor geschrieben: «Ich war schon immer anders».
- Der 36-Jährige erklärte, er sei so glücklich wie noch nie, weil er endlich frei sei.
Einen Tag nach seinem Rundumschlag gegen diverse Schweizer Fussball-Experten endet die Zusammenarbeit von TV-Experte Kay Voser und dem Schweizer Fernsehen. Das gibt heute das SRF bekannt.
Dieser Abgang kam mit Ansage. Denn: Bereits gestern Mittwoch hatte Kay Voser in einer Instagram-Story geschrieben: «Ich war schon immer anders, habe mich für euch oft verbiegen lassen. So sehr, dass ich mich selbst verloren habe.» Das will natürlich keiner.
Voser kam gestern auf Instagram so richtig in Fahrt, postet seine Stories fast im Minutentakt. Er wolle überhaupt nicht mehr in sein altes Leben zurück, schreibt Voser. Und weiter: «Ich war noch nie so glücklich, weil ich endlich frei bin.» Wer will das nicht?
In einer weiteren Story bedankt sich Voser bei SRF. «Ich verdanke euch so viel. Es fällt mir unglaublich schwer einzugestehen, dass ich keinen Weg mehr sehe für eine gemeinsame Zukunft.»
Gleichzeitig schreibt Voser aber auch: «Vielen Dank, dass ihr meine Kündigung akzeptiert und mir mein Recht auf freie Meinungsäusserung zurückgebt.»
Seit der Europameisterschaft im Sommer 2021 hatte Kay Voser zum Fussball-Experten-Team von SRF gehört. Gefunden hat man sich offenbar nicht mehr so richtig. Das SRF schreibt diplomatisch, dass sich «die Vorstellungen über die Auffassung und Ausrichtung der Expertenrolle nicht zueinander fanden.»
Rundumschlag gegen Medienlandschaft
Zurück zu gestern Mittwoch. Da hat Voser auf Instagram zu einem veritablen Rundumschlag ausgeholt. Das ist man sich in der Schweiz unter Fussball-Experten nicht gewohnt. Ausgelöst hatte diesen Zweihänder eine Kolumne von Ex-Nationalspieler Kubilay Türkyılmaz, der beim Blick die U21-Nati-Absage von Ardon Jashari kritisierte.
Voser schrieb an Türkyılmaz gerichtet: «Kennst du den Grund dafür? Ich schon, mein werter Kollege.» Dann legte der 36-Jährige nach und wetterte: «Weshalb schreibst du eine Kolumne, wenn du kein Journalist bist und keine Ahnung hast? Bitte geniesse deinen Ruhestand.»
Danach gerieten auch Experten wie Stéphane Henchoz und Rolf Fringer ins Kreuzfeuer von Kay Voser. Es folgten unzählige weitere Storys, unter anderem auch mit Kritik gegen diverse Titel der Schweizer Medienlandschaft.
Mit Nau.ch in den fiktiven Boxring – nein danke!
Es wurde auch etwas schräg. In einem angepinnten Instagram-Post fragt Voser: «Weisst du, wer ich bin? Ein Rebell? Ein Sozialist? Ein Fussball-Experte? Oder einfach eine verrückte Person? Entscheide selbst!»
Mit Nau.ch wollte Voser auf Social Media dann auch noch in den fiktiven Boxring steigen. Das will aber keiner, weil wir zu unsportlich sind. Aber auch, weil Nau.ch Voser als Fussballexperte vermissen wird. Ernsthaft.
Den Job hat der ehemalige Profi (GC, FCB, Fulham, Sion, FCZ) nämlich mit viel Bravour gemacht – er war definitiv ein Farbtupfer in der Fussballlandschaft.