Nächste Runde im Zoff rund um den FC Luzern! Die FCL Holding AG erhebt erneute Vorwürfe gegen Bernhard Alpstaeg. Dieser weist die Anschuldigungen zurück.
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Bernhard Alpstaeg, Hauptaktionär des FC Luzern. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die FCL Holding AG veröffentlicht am Mittwoch eine E-Mail aus dem Jahr 2018.
  • Diese soll beweisen, dass Bernhard Alpstaeg den Verwaltungsrat bewusst getäuscht habe.
  • Alpstaeg selber betitelt die erneuten Vorwürfe als «total haltlos».
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Der Zoff rund um den FC Luzern geht in die nächste Runde. Die FCL Holding AG hat die von der Stadt Luzern eingeleiteten Schritte für den Heimfall der Swissporarena befürwortet. Mit dem Heimfall könnte das Fussballstadion von Bernhard Alpstaegs Stadion Luzern AG an die Stadt zurückgehen.

Verwaltungsrat des FC Luzern veröffentlicht E-Mail

Am Dienstag hatte die Stadt Luzern über die rechtlichen Schritte gegen die Stadion Luzern AG informiert. Am Mittwoch meldete sich nun auch die FCL Holding AG mit einer Stellungnahme zu Wort. Sie betonte, dass ihr vorgesehenes Vorkaufsrecht an den Stadion-Aktien «vereitelt» worden sei.

Als mutmasslichen Beleg für ihren Vorwurf legte die Holding eine E-Mail einer Anwältin an Bernhard Alpstaeg, Verwaltungsratspräsident der Stadion Luzern AG, vor.

In diesem soll die Anwältin Alpstaeg darauf hingewiesen haben, dass es keine Möglichkeit gebe, die Aktien zu übertragen, ohne das Kaufrecht an die FCL Holding AG und die Stadt Luzern auszulösen.

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Verwaltungsrätin Ursula Engelberger-Koller, Club-Präsident Stefan Wolf, und Vizepräsident Josef Bieri bei einer Medienkonferenz des FC Luzern.
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Am Dienstag reagierte die Stadt Luzern im Stadion-Zoff rund um den FC Luzern.
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Bei der Aktien-Übertragung des Stadions des FC Luzern soll nicht alles rechtens abgelaufen sein. Verwaltungsratspräsident der Stadion Luzern AG ist Bernhard Alpstaeg.
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Am Mittwoch meldete sich nun auch die FCL Holding AG mit einer Stellungnahme zu Wort. Sie betonte, dass ihr vorgesehenes Vorkaufsrecht an den Stadion-Aktien «vereitelt» worden sei.
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Das Lager von Bernhard Alpstaeg betitelt die erneuten Vorwürfe als «total haltlos».

Die FCL Holding AG sei nach der Übertragung des Aktienpakets von 60 Prozent der Stadion Luzern AG an Alpstaegs BA Holding AG 2019 informiert worden, dass ihr kein entsprechendes Vorkaufsrecht zustehe, hiess es in der Stellungnahme weiter. Und dies, obwohl gemäss der E-Mail den Beteiligten bewusst gewesen sein musste, dass dies nicht korrekt sei.

Verfolgen Sie den Aktien-Zoff rund um den FC Luzern?

Mit der Nichtmitteilung hätte die Stadion Luzern AG ihre vertraglichen Pflichten auf «schwerwiegende Weise verletzt». Auch habe Alpstaeg seine Treue- und Sorgfaltspflichten gegenüber der FCL Holding AG in seiner damaligen Funktion als Verwaltungsrat verletzt, indem er die Aktien selber gekauft habe.

Die FCL Holding AG hatte im Dezember 2022 und im Februar 2023 Anzeige gegen die verantwortlichen Personen erstattet. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Alpstaeg-Seite betitelt Vorwürfe als «total haltlos»

Bernhard Alpstaeg lässt die erneuten Vorwürfe nicht auf sich sitzen. Über seinen Sprecher Sacha Wigdorovits lässt er am Mittwochmittag eine Medienmitteilung in seinem Namen versenden.

Die Beschuldigungen seien «total haltlos», heisst es darin. So sei die Frage, ob und wem ein Vorkaufsrecht einzuräumen ist oder nicht, Sache des Verkäufers. Alpstaeg habe 2019 allerdings als Käufer fungiert.

Zudem habe der Verwaltungsrat des FC Luzern nur einzelne, ausgewählte Textpassagen der E-Mail publiziert. Diese würden einen «irreführenden Eindruck erwecken». Sowieso habe die Holding AG schon 2018 von der E-Mail Kenntnis gehabt, heisst es.

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Sacha Wigdorovits (l.) und Bernhard Alpstaeg äussern sich an einer Medienkonferenz im März 2023 zur Lage rund um den FC Luzern. - keystone

Im Statement steht weiter: «Dass der Verwaltungsrat der FCL Holding jetzt, rund fünf Jahre später, dieses Mail hervorzieht, um daraus ein Vorkaufsrecht für das Stadion abzuleiten, hat einen einzigen Grund: Er sucht nach immer neuen Scheinargumenten, um Herrn Alpstaeg anzuschwärzen, weil dieser ihn im Dezember 2021 abwählen wollte.»

Und auch Stadtpräsident Beat Züsli bekommt sein Fett weg. Dass er den Verwaltungsrat des FC Luzern bei einem «rechtsmissbräuchlichen Vorgehen» unterstütze, sei eine «skandalöse Missachtung des sonst in der Schweiz geltenden Prinzips der Gewaltentrennung».

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