Eleni Rittmann ist zurück beim FC Rapperswil-Jona. Die Defensivspielerin will jetzt richtig durchstarten.
Eleni Rittmann
Eleni Rittmann ist zurück beim FC Rapperswil-Jona Frauen. - Nau.ch / Rolf Lutz

Das Wichtigste in Kürze

  • Schwieriger Start für die FCRJ Frauen: Aus vier Partien gab es lediglich einen Sieg.
  • Eleni Rittmann hat den Traum vom Ausland noch nicht begraben.
  • Auf Instagram hat sie über 170'000 Follower.
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Eleni Rittmann ist zurück beim FC Rapperswil-Jona. Die Defensivspielerin wechselte vor einem Jahr in die österreichische Bundesliga. Eine schwere Verletzung warf sie jedoch zurück – jetzt will sie beim FC Rapperswil-Jona wieder richtig durchstarten.

Nau.ch: Du hast letzte Saison den Sprung ins Ausland gewagt und bist in die österreichische Bundesliga zu SCR Altach gewechselt. Jetzt bist du wieder retour beim FCRJ. Wieso hat es nicht geklappt?

Eleni Rittmann: Ich würde nicht sagen, dass es nicht geklappt hat. Ich hatte einen Zweijahresvertrag, bin aber ein Jahr früher zurückgekehrt. Das hat mit meiner schweren Verletzung zu tun. Ich war neun Monate «out» und habe die Freude am Fussball verloren. Es war einfach sehr schwer, sich nach so langer Zeit wieder in die starke Mannschaft zurückzukämpfen. Für mich war es als Fussballerin wichtig, dass ich nach der langen Verletzungspause wieder Spielpraxis erhalte, und das bei einem Klub, bei dem ich mich sicher fühle, bei dem ich die Menschen kenne. So fiel die Entscheidung rasch, wieder zum FCRJ in die AWSL zurückzukehren.

Nau.ch: Wie stark enttäuscht bist du, dass es so gelaufen ist?

Rittmann: Am Anfang war ich sehr enttäuscht. Ich bin mit der Absicht zu Altach gegangen, Champions League zu spielen. Dann kam aber die Verletzung und hat einen Strich durch diese Rechnung gemacht. Jetzt heisst es für mich, wieder nach vorne zu schauen.

Eleni Rittmann FC Rapperswil-Jona
Eleni Rittmann im Dress der FC Rapperswil-Jona Frauen. - Instagram/@elenirittmann

Nau.ch: Sind deine Auslandsträume damit begraben?

Rittmann: Nein, ganz bestimmt nicht. Vorerst brauche ich aber wieder Sicherheit, insbesondere Spielpraxis. Und wenn es mir gut läuft, dann bin ich sicher, dann kommen auch die Angebote wieder.

Nau.ch: Beim FCRJ wirst du mit grösster Wahrscheinlichkeit hinten in der Tabelle spielen. Wieso hat dich nicht ein Spitzenverein gereizt?

Rittmann: Ich spiele in der Defensive. Für mich ist es sehr wichtig, dass ich viele Zweikämpfe bestreiten kann, und das habe ich bei einem Spitzenverein nicht in dem Masse, wie ich es als Verteidigerin beim FCRJ bekomme. Wir sind bei Rappi praktisch bei jedem Spiel der Underdog und dadurch in der Defensive auch enorm gefordert. Und genau da kommen meine Stärken zum Tragen, denn so kann ich mich präsentieren.

Nau.ch: Die Saison ist wieder im vollen Gange. Wie ist dein erster Eindruck? Was traust du den FCRJ Frauen zu?

Rittmann: Das Niveau in der AWSL hat sich nochmals gesteigert, das Tempo und die Intensität haben stark zugenommen. Mit unserem Team können wir ganz klar die Playoffs erreichen, da bin ich mir sicher.

Nau.ch: Wieso bist du dir so sicher?

Rittmann: Wir haben bereits in den ersten Spielen gegen sehr starke Gegnerinnen eine sehr gute Leistung gezeigt. Unser Defensivverhalten ist zudem viel besser als das Jahr davor. Und das hat sich bereits im ersten Spiel ausgezahlt, als wir gleich im ersten Match Luzern geschlagen haben. Und gegen Servette und den FCZ, zwei Titelaspiranten, hat man dies ebenfalls deutlich erkennen können.

Eleni Rittmann
Eleni Rittmann hat auf Instagram über 170'000 Follower. - Instagram/@elenirittmann

Nau.ch: Ein anderes Thema: Auf den sozialen Medien bist du sehr präsent und hast allein auf Instagram 172'000 Follower. Was bedeutet das für dich?

Rittmann: Für mich bedeutet es, dass ich für junge Mädchen, die mit Fussballspielen beginnen, eine Vorbildfunktion einnehmen kann. Der Stand im Frauenfussball, wie er auf den sozialen Medien wahrgenommen wird, ist immer noch sehr «schwierig».

Nau.ch: Wie meinst du das?

Rittmann: Es gibt nach wie vor unzählige Kommentare oder Nachrichten, die immer noch unter der Gürtellinie sind, und ich will den jungen Mädchen die Kraft geben und ihnen sagen: Hey, ihr müsst eueren Weg gehen, lasst euch davon nicht beeinflussen.

«Instagram ist für mich ein Nebenjob»

Nau.ch: 172'000 Follower wollen auch mit Informationen und Bildern bedient werden. Wie viel Zeit pro Tag wendest du dafür auf?

Rittmann: Pro Tag ca. eineinhalb Stunden. Es ist für mich ein Nebenjob, mit dem sich durch Werbeverträge neben dem Studium auch etwas Geld verdienen lässt.

Nau.ch: Was studierst du?

Rittmann: Ich stehe im Studium Soziale Arbeit im letzten Semester und möchte im nächsten Februar meinen Bachelorabschluss machen und dann ist mein Ziel, eine berufliche Tätigkeit in Richtung Schulsozialarbeit einzuschlagen.

Verfolgst du das Frauen-Team des FC Rapperswil-Jona?

Nau.ch: Welche Träume hat Eleni Rittmann noch?

Rittmann: Wie eingangs erwähnt, ist das Ausland nach wie vor mein Traum und Ziel – und ein noch grösserer Traum für mich ist, den Sprung in die Schweizer Nationalmannschaft zu schaffen. Momentan konzentriere ich mich aber einfach darauf, im Spiel immer mein Bestes zu geben und mich für die Mannschaft hundert Prozent einzusetzen. Alles andere wird sich dann zeigen.

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