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FC Schaffhausen: Jetzt spricht der neue CEO Jimmy Berisha

Beim FC Schaffhausen kommt es zu einer Neuausrichtung: Jimmy Berisha wird CEO und VR-Präsident. Im Nau.ch-Interview spricht er über seine Visionen.

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Jimmy Berisha, CEO und Präsident FC Schaffhausen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Admir Mehmedi ist neuer FCS-Sportchef, Dusan Pavlovic wird Chefscout.
  • Unterstützt wird die sportliche Leitung unter anderem von Kubilay Türkyilmaz.
  • Im Nau.ch-Interview spricht der neue CEO Jimmy Berisha über seine Pläne.

Der neue starke Mann beim FC Schaffhausen heisst Jimmy Berisha. Er löst als VR-Präsident und CEO Roland Klein ab. Dieser zieht sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem operativen Geschäft zurück. Und tritt künftig nur noch als Aktionär auf.

2020 war Berisha Teil der Crew, die GC an das chinesische Grossunternehmen Fosun verkaufte und damit aus finanziellen Nöten rettete. Als CEO und Sportchef im Doppelmandat war er am Wiederaufstieg der Hoppers in die Super League beteiligt. Jetzt will Berisha seine Erfahrungen beim FC Schaffhausen einfliessen lassen.

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Jimmy Berisha übernimmt die Geschicke beim FC Schaffhausen. - keystone

Personell holt Jimmy Berisha einige bekannte Namen ins Boot. Wie Nau.ch bereits berichtete, wird Ex-Natispieler Admir Mehmedi Sportchef. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere hat der 32-Jährige eine Sport-Management-Ausbildung absolviert.

Mit Dusan Pavlovic steigt ein weiterer Ex-Profi beim FCS ein. Pavlovic, der einst unter anderem für GC und Lugano spielte, wird als Chefscout fungieren. Dass der 46-Jährige ein gutes Händchen hat, bewies er 2012: Pavlovic lotste damals Milan Vilotic zu GC, den die Hoppers später teuer an YB verkaufen konnten.

Ebenfalls bereits bekannt ist das Engagement von Kubilay Türkyilmaz. Der frühere Nati-Stürmer wird die Scoutingabteilung beim FC Schaffhausen unterstützen und als Club-Ambassador fungieren. Mit Samuel Haas holt Jimmy Berisha zudem einen COO an Board, mit dem er bereits bei GC zusammenarbeitete. Damals fungierte Haas als Generalsekretär.

Im Interview mit Nau.ch spricht Jimmy Berisha über die Pläne mit dem FC Schaffhausen

Nau.ch: Gratulation zum neuen Job, Jimmy Berisha. Da wartet eine Herkules-Aufgabe auf Sie?

Jimmy Berisha: Das ist der Reiz bei diesem Projekt. Meine Motivation und der Tatendrang sind enorm.

Nau.ch: Verraten Sie uns, wer als Geldgeber beim FCS eingestiegen ist und Sie zum CEO und VR-Präsi ernannt hat?

Jimmy Berisha: Das ist eine Frage für den Alleinaktionär Roland Klein

Nau.ch: Vor einigen Wochen wurde berichtet, dass die FC Schaffhausen AG verkauft wird. Wie ist da der Stand?

Jimmy Berisha: Ich habe diese Berichte zur Kenntnis genommen, mein Informationsstand ist aber ein anderer. Bleiben wir nahe an der Wahrheit: Ich werde alles daran setzen, die FC Schaffhausen AG erfolgreich zu machen. So kann sie für einen Investor interessant werden. Trotzdem wurde mit dem Startschuss in der entsprechenden Club-Mitteilung klar mitgeteilt, wie der Stand der Dinge ist. Der Status-Quo in Bezug auf das Aktionariat bleibt unverändert.

Nau.ch: Man hört, Sie hätten gute Kontakte in den saudi-arabischen Markt. Ist es denkbar, dass Investoren aus der Wüste beim FC Schaffhausen einsteigen?

Jimmy Berisha: Man muss sich zuerst die Frage stellen, warum sich kein Schweizer Geldgeber beim FCS zur Verfügung stellt. Offenbar sieht man ein mögliches Investment nur als Verlustgeschäft. Es ist zudem offensichtlich, dass in der Schweiz das Mäzenatentum am Aussterben ist. Dabei haben Gigi Oeri beim FCB oder die Gebrüder Rihs bei YB eine Ära geprägt. Auch Christian Constantin ist beim FC Sion kaum wegzudenken.

YB
YB schafft es dank der Unterstützung von Hans-Ueli Rihs und seinem verstorbenen Bruder Andy (†75) an die nationale Spitze. - keystone

So etwas wünsche ich mir eigentlich auch für den FC Schaffhausen – einfach im kleineren Rahmen. Wir haben eines der schönsten Stadien der Schweiz, der FC Schaffhausen ist ein Traditionsverein. Die Stadt Schaffhausen hat einiges zu bieten als Wirtschaftszweig. Ein Schweizer Investor wäre für uns der ideale Fall. Ich kann mir aber auch ein Modell mit einem seriösen Investor aus dem Ausland vorstellen.

Nau.ch: Wie man in den Medien mitbekommen hat, haben Sie Kontakte in den Mittleren Osten. Was steckt da dahinter?

Jimmy Berisha: Man muss kein Experte sein, um zu sehen, dass diese Region zu einer wichtigen Destination im Fussball-Markt geworden ist. Die WM in Katar oder das grosse Investment in Clubs wie Manchester City sind nur zwei Beispiele. Dazu kommen die grossen Investitionen der Saudi Pro-League seit dieser Saison.

Manchester City
Manchester City wird dank Milliarden aus Abu Dhabi zum besten Club. - keystone

Der FC Schaffhausen wird kurz- und mittelfristig dieses Gebiet bearbeiten. In den kommenden Wochen und Monaten wird diesbezüglich der Masterplan aufgesetzt. Ein grosser Club hat mich zum Beispiel gefragt, ob ich ihm mit den Beziehungen in Saudi-Arabien helfen kann. Diese Ressourcen stelle ich jetzt aber natürlich dem FC Schaffhausen zur Verfügung.

Nau.ch: Immer mehr ausländische Investoren übernehmen Fussball-Clubs, das haben Sie bereits bei GC und den Chinesen eingefädelt. Was spricht für diese Methode?

Jimmy Berisha: Ich verfolge den Sport und die Politik seit Jahren genau mit. Die strategischen Entwicklungen in den beiden Bereich hängen direkt, wie auch indirekt, immer zusammen. Wer behauptet, dass Sport und Politik nichts miteinander zu tun haben sollten, der hatte irgendetwas nicht begriffen.

In Zukunft wird sich der FC Schaffhausen sportlich, wie auch vereinspolitisch komplett anders aufstellen. Auch, was die sportlichen und die strategischen Zielsetzungen anbelangt. Ob es uns gelingen wird, die Zielsetzungen zu erreichen, wird sich herausstellen.

Trauen Sie dem FC Schaffhausen die Rückkehr in die Super League zu?

Nau.ch: Wäre ein Saudi-Investment nicht etwas übertrieben für einen Schweizer Zweitligisten?

Jimmy Berisha: Wer solche Visionen und Zielsetzungen hat wie ich, der muss auch ein grosses Mass an Kreativität mitbringen. Der FC Schaffhausen sieht im ersten Augenblick nicht wie ein hoch spannendes Produkt aus.

Und trotzdem sehe ich persönlich grosses Potenzial. Ich habe mir sehr viel Zeit genommen, um die nötige Analyse zu machen. Zudem waren zuletzt auch Clubs aus der vermeintlichen Provinz für Investoren interessant. Yverdon ist so ein Beispiel.

FC Schaffhausen
Der FC Schaffhausen belegt derzeit den letzten Platz in der Challenge League. - keystone

Wir wollen beim FCS nicht auf Bettelkurs gehen bei Investoren und Bevölkerung, um mit allen Mitteln an Geldgeber zu kommen. Wir streben eine Win-Win-Situation an. Zudem sind wir bestrebt, den Verein finanziell stärker aufzustellen und uns in der Stadt und im Kanton Schaffhausen stärker zu verankern.

Natürlich dürfen wir auch unsere Fans nicht vergessen: Sie sind hungrig nach neuen Erfolgen. Und ich bin mir sicher, dass wir die nötige Unterstützung von ihnen bekommen werden.

Nau.ch: Halten Sie den Aufstieg in die Super League für den FCS für realistisch?

Jimmy Berisha: Kurz- und mittelfristig sicher nicht. Ohne Grundbasis lässt sich kein vernünftiger Fahrplan in diese Richtung lenken. Vielmehr möchten wir unsere zukünftige Strategie den Gegebenheiten anpassen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Fussball-Clubs betreiben wir auch das Stadion. Das wird in Zukunft weiter vorangetrieben, damit die Gesellschaft rentabler und die Finanzgrundlage flexibler ist. Es braucht zuerst eine tiefgehende Analyse, danach wird die Strategie festgelegt und umgesetzt.

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Das Stadion betreibt der FC Schaffhausen selber. - keystone

Nau.ch: Aktuell sind Sie als CEO und VR-Präsident der einzige Verwaltungsrat. So war es auch schon bei Vorgänger Roland Klein. Gibt es hier einen neuen Plan?

Jimmy Berisha: Unbedingt! Wir möchten einen dynamischen und kreativen Verwaltungsrat, der breit aufgestellt ist. Dieser soll verschiedene Aufgabengebiete abdecken, um die strategischen Ziele besser, schneller und effizienter erreichen zu können.

Kommentare

User #1132 (nicht angemeldet)

Slibititsch als neuer Torhüter

User #3426 (nicht angemeldet)

Man muss kein Prohpet sein im zu wissen wessen Geld da sein steckt. Yakin & Leonid Novoselskyi.

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