FC St.Gallen

FC St. Gallen oder Lugano? Hier kommt der Cupfinal-Talk!

Nau Sport
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Bern,

Heute treffen im Wankdorf der FC St. Gallen und Lugano im Cupfinal aufeinander. Wer holt den Pokal? Bei Nau.ch ist man – wie so oft – geteilter Meinung.

FC St .Gallen
Beim FC St. Gallen wird Goalie Lawrence Ati Zigi im Cupfinal fehlen. Er sitzt nur auf der Bank. Zeidler bringt seinen Cup-Goalie. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • St. Gallen und Lugano spielen heute den Cupfinal.
  • Das Spiel findet um 14 Uhr im Berner Wankdorf statt.
  • Nau-Chefredaktor Zbinden und Fussball-Chefreporter Wettstein im Gespräch.

Nau.ch: St. Gallen-Goalie Zigi fehlt heute im Cupfinal. Trainer Peter Zeidler bringt lieber seinen Cup-Keeper Lukas Watkowiak (26). Die richtige Entscheidung?

Mischi Wettstein: Ich sehe das pragmatisch. Wenn der FC St. Gallen gewinnt, hat Zeidler alles richtig gemacht, oder?

Micha Zbinden: Zigi ist für mich der beste Goalie der Liga. Es ist eine komplette Fehlentscheidung, ihn heute freiwillig draussen zu lassen. Abmachungen hin oder her. Ich frage mich: Will man beim FCSG den Cup jetzt holen oder nicht?

Mischi wettstein
Nau.ch-Fussballchefreporter Mischi Wettstein. - Nau.ch

Nau.ch: Welches Team ist zurzeit besser in Form?

Zbinden: Ich war am Dienstag im Wankdorf. St. Gallen hat dort beim 1:4 mit angezogener Handbremse gespielt. Die Spieler haben zwar Gas gegeben, wollten sich verständlicherweise aber nicht verletzen. Der YB-Sieg ist viel zu hoch ausgefallen. Der FC St. Gallen ist in guter Form, verfügt über viel Selbstvertrauen.

Wettstein: Aber schau Dir die letzten Spiele an: Die Formkurve bei Lugano ist deutlich besser. Sandi Lovric, der zu Udinese geht, will sich mit dem Pokal verabschieden. Der junge Algerier Mohamed Amoura ist brandgefährlich und auch Žan Celar ist ein sicherer Wert. An einem guten Tag kann Wirbelwind Mattia Bottani einen Cupfinal alleine entscheiden. Und hinten stehen die Abräumer der Liga. Lugano ist parat!

Wer gewinnt den Cupfinal 2022?

Nau.ch: Wer hat Sonntag mehr Fans im Stadion?

Zbinden: Trotz der hohen Niederlage in Bern haben die mitgereisten Fans ihre Mannschaft nach dem Spiel minutenlang gefeiert. Das hat mich beeindruckt, die Euphorie ist riesig (Video unten). Ich kenne St. Gallen-Fans, die sich im Lugano-Block Tickets gesichert haben, weil der Run so gross ist. Der FCSG wird mit Sicherheit mehr Fans im Stadion haben und dadurch einen Vorteil haben. Das kennen wir ja aus den Cupfinals mit Sion-Beteiligung.

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Nach der 1:4-Pleite bei YB: Die Spieler stimmen sich mit den Fans auf den Cupfinal vom Sonntag ein. - Nau.ch

Wettstein: Ich hoffe einfach, die vielen St. Galler bringen ihre Bratwürste nicht auch noch selber mit ...

Zbinden: Das ist nicht nötig, im Wankdorf gibts eine grosse kulinarische Auswahl. Schwingerkönig Stucki Chrigu hat einmal an einem YB-Match Hamburger gegessen, dann in der Halbzeit feine Pommes und zum Dessert noch einen Döner. Was er getrunken hat, ist mir gerade entfallen.

Micha Zbinden
Micha Zbinden, Publizistischer Leiter bei Nau.ch. - Nau.ch

Nau.ch: Wer hatte den leichteren Weg in den Cupfinal?

Zbinden: Ist diese Frage ernst gemeint? Der FC St. Gallen hat ja nur gegen Unterklassige gespielt.

Wettstein: Bei Lugano bleibt das Penaltydrama gegen Luzern im Halbfinal in Erinnerung. Und sie haben YB im Cornaredo geschlagen.

Nau.ch: Schlussfrage: Wer hält heute die Sandoz-Trophäe in die Höhe?

Wettstein: Lugano! Trainer Mattia Croci-Torti hat gesagt, dass sie den Pokal mehr wollen als die St. Galler. Ich erwarte jetzt, dass die Tessiner liefern. Ich muss mich deshalb bei meinem Freund Kurt Grünig (78) entschuldigen. Er bleibt weiter der einzige Cupsieger-Captain der Ostschweizer. Das war 1969, beim 2:0-Sieg gegen Bellinzona.

Zbinden: Der FCSG hat sich im legendären Hotel Belvédère in Spiez vorbereitet, da war schon Weltmeister Deutschland an der WM 1954. Und da nächtigten die St. Galler auch 1969. Mein Tipp: St. Gallen gewinnt dank dem «Geist von Spiez» im Elfmeter-Krimi. Übrigens: Ich sass beim letzten Cupsieg von Lugano als Ballbub im Wankdorf hinter dem Tor. Das war Ende Mai 1993, ist also schon fast 30 Jahre her... Nach dem Sieg reichte uns der Brasilianer Galvao die Einlauftrikots und Stulpen mit eingesticktem Cupfinal-Logo aus dem Garderoben-Fenster. Die Party dürfte heute aber in der Ostschweizer-Garderobe steigen.

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