FC St.Gallen: Hüppi mit offenem Brief an rassistischen Zuschauer
Mit einem Zwischenruf sorgt ein Zuschauer beim Spiel des FC St.Gallen gegen den FCZ im Juni für Aufregung. Der FCSG wird bestraft, der Mann bleibt unbekannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC St.Gallen wird von der SFL wegen eines rassistischen Zwischenrufs bestraft.
- Die Espen müssen eine Busse von 5000 Franken entrichten, der Rufer bleibt unerkannt.
- FCSG-Präsident Matthias Hüppi richtet sich in einem offenen Brief an den Mann.
Der rassistische Zwischenruf eines Zuschauers beim Spiel des FC St.Gallen gegen den FC Zürich im Juni 2020 schlug hohe Wellen. Wegen der begrenzten Zuschaueranzahl war der Zwischenruf im Stadion deutlich zu hören.
Als «Scheiss Mohrenkopf» hatte der bis heute unbekannte Mann den damaligen FCZ-Torschützen Aiyegun Tosin bezeichnet. In der Folge wurden Ermittlungen eingeleitet – in der Hoffnung, den Täter unter den nur 750 Zusehern ausfindig zu machen.
Das gelang jedoch nicht, wie FCSG-Präsident Matthias Hüppi nun in einem offenen Brief bestätigt. «Sehr geehrter Herr Unbekannt», wendet sich Hüppi an den Rufer. Dieser habe Tosin «beleidigt» und «in absolut inakzeptabler Weise niederträchtig behandelt».
FC St.Gallen bezahlt SFL-Busse selbst
Damit habe er auch «die Grundwerte des FC St.Gallen 1879 mit Füssen getreten.» Er bedaure, dass die Behörden die Untersuchung mangels Beweisen nun eingestellt hätten. Der FCSG werde aber «weiterhin alles unternehmen, um Sie zur Rechenschaft zu ziehen.»
Die von der SFL verhängte Busse von 5000 Franken werde der Club selbst begleichen. «Rassismus und Diskriminierung haben bei uns nicht den kleinsten Platz», schreibt Hüppi. «Meine Hoffnung, Ihnen das direkt klarzumachen, hat sich leider noch nicht erfüllt.»