FC St.Gallen: Schiri-Chef erklärt Penalty-Entscheid mit Fifa-Druck
Der 3:3-Ausgleichstreffer von YB gegen den FC St.Gallen ging mitten ins Ostschweizer Herz. Schiedsrichter-Chef Wermelinger erklärt die Situation.
Das Wichtigste in Kürze
- Hoarau durfte seinen Penalty in der Nachspielzeit wiederholen – und traf.
- Wie Schiedsrichter-Chef Wermelinger erklärt, stehe man wegen der Regel unter Druck.
- Die Fifa fordere eine konsequentere Umsetzung vom Schweizer Verband.
Spieler und Fans des FC St.Gallen rieben sich gestern Sonntagabend entsetzt die Augen. Goalie Lawrence Ati Zigi hatte den Penalty von Guillaume Hoarau in der 95. Minute abgewehrt.
Doch der YB-Knipser durfte noch einmal: weil sich der Espen-Goalie 0,3 Sekunden zu früh von der Linie wegbewegt hatte. YB glich zum 3:3 aus, der FC St.Gallen sah sich in der 98. Minute um die späte Wende betrogen.
Auf den ersten Blick kleinlich
Das ist auf den ersten Blick kleinlich gepfiffen. Denn, dass sich Goalies zu früh bewegen, passiert immer wieder und wird fast nie geahndet. Warum griff der Videoschiedsrichter genau hier ein? Im Spitzenspiel der Super League in der Nachspielzeit, in einem der wohl emotionalsten Momente der ganzen Saison?
Regel wurde nicht konsequent angewendet
Schiedsrichter-Chef Daniel Wermelinger erklärte die Situation gegenüber dem Schweizer Fernsehen. In den ersten Super-League-Runden der Saison sei die Regel zweimal nicht konsequent angewendet worden.
In der 3. Runde bewegte sich Sion-Keeper Kevin Fickentscher gegen den FCZ zu früh. Und in Runde 5 verschoss St.Gallens Cedric Itten gegen Noam Baumann, der ebenfalls nicht mehr auf der Linie stand.
«In der Partie zwischen St. Gallen und Lugano stand der Torhüter der Tessiner klar vor der Linie und es gab keine Wiederholung», so Wermelinger. Daraufhin musste der Schweizer Schiedsrichter-Chef bei der Fifa antraben.
Schweizer Verband zur Fifa zitiert
«Wir mussten vor der Fifa Stellung nehmen, weshalb wir das VAR-Protokoll nicht umgesetzt haben. In der Folge mussten wir nachjustieren», sagt Wermelinger. Nun setze man die Regel konsequenter um.
«Das wurde gegenüber dem Kader und auch den Klubs so kommuniziert», so Wermelinger weiter. «Jetzt ist es so, dass die Torhüter vor jedem Penalty darauf hingewiesen werden, dass sie einen Fuss auf der Linie haben müssen».
Dass er das getan habe, sagte Schiedsrichter Alain Bieri gestern bereits im Interview nach dem Match zwischen dem FC St.Gallen und YB.